Erstes Rennen in Misano und gleich der erste italienische Sieg. Mattia Pasini ließ der Konkurrenz in der 125er-Klasse keine Chance und fuhr abgesehen von einer kurzen Schwächephase in den ersten Runden allen auf und davon. In dieser Schwächephase machte er es aber spannend. Pasini blickte an seiner Maschine nach unten und fiel ein paar Plätze zurück. Man musste schon annehmen, er hätte wieder ein Problem, aber anscheinend war es nicht mehr als ein falscher Gang. Schnell war Pasini wieder vorne und in der Distanz verschwunden.

Dahinter sah es lange danach aus, als ob Simone Corsi einen italienischen Doppelsieg perfekt machen könnte. Er war der Verfolgergruppe zunächst etwas davongefahren, wurde dann aber wieder eingeholt. Die drei hinter Corsi waren keine Unbekannten. Da waren Lukas Pesek, Hector Faubel und Gabor Talmacsi. Vor allem Pesek fuhr ungewohnt aggressiv und quetschte sich ein ums andere Mal innen vorbei. Dies tat er vor allem gegen seine WM-Kontrahenten, die ihm schon um einige Punkte enteilt sind. Deswegen hatte Corsi an der Spitze der Gruppe auch lange ein leichtes Leben.

Doch dann wollte Pesek auch auf Platz zwei, was dazu führte, dass sich die beiden berührten, der Tscheche ans Ende der Gruppe zurückfiel und Corsi immer noch Zweiter war. Es wurde weiter gebalgt und sich vor die Reifen gefahren, weswegen auch Tomoyoshi Koyama wieder den Anschluss an die Gruppe fand. Pesek wurde seine Aggressivität drei Runden vor Schluss zum Verhängnis. Er rutschte von der Strecke und war aus dem Rennen um das Podest ausgeschieden. Da Koyama der Maschine des Tschechen ausweichen musste, schien auch für ihn der Podestkampf schnell wieder vorbei.

Die verbliebenen Drei ließen es deswegen aber nicht ruhiger angehen. Faubel fuhr nicht taktisch, sondern um jeden Zentimeter. Gabor Talmacsi, der nicht ganz gesund ins Rennen ging, fuhr zunächst einmal mit und Corsi hielt einfach bei den Angriffen dagegen. Das führte zur entscheidenden Szene. Faubel war gerade vorbeigegangen, Corsi schlug zurück und Faubel fuhr auf Corsis Hinterreifen. Faubel und Corsi stürzten, Talmacsi konnte weiterfahren. Damit waren die Podestplätze an Pasini, Corsi und Koyama vergeben. Sergio Gadea kam einsam und alleine auf Platz vier.

Dahinter wurde in einer großen Gruppe um die Verteilung der Plätze fünf bis 13 gekämpft. Dabei konnten die deutschsprachigen Piloten ein paar Akzente setzen. Randy Krummenacher wurde hinter Pol Espargaro Sechster. Stefan Bradl schaffte den guten siebten Platz. Auch Michael Ranseder konnte ein gutes Ergebnis nachhause bringen. Hinter Bradley Smith und Raffaele de Rosa wurde der Österreicher Zehnter. Sandro Cortese holte als 15. auch noch einen Punkt, blieb damit aber wohl hinter seinen eigenen Erwartungen. Dominique Aegerter erreichte das Ziel als 23. Für Hector Faubel und Lukas Pesek endete das Rennen mit den Plätzen 17 und 20, also ohne WM-Punkte.

In der Weltmeisterschaft bedeutet das Ergebnis, dass Gabor Talmacsi wieder in Führung liegt. Er hat nun zehn Punkte Vorsprung auf Hector Faubel. Tomoyoshi Koyama hat durch seinen dritten Platz im Rennen auch in der WM den dritten Platz übernommen. 44 Punkte liegt der Japaner hinter Talmacsi. Lukas Pesek ist auf Platz vier zurückgefallen. Ihm fehlen bereits 60 Zähler auf die Spitze.