Egal was sonst so auf der Strecke passierte, das Rennen der 125er in Brünn war das Rennen von Gabor Talmacsi und Lukas Pesek. Denn beide Fahrer hatten einen riesigen Fan-Anhang an der Strecke und jedes ihrer Überholmanöver wurde von lautem Jubel begleitet. Da war es auch völlig egal, dass sie zu Beginn eigentlich gar nicht gegeneinander fuhren und Talmacsi zunächst vorne mit Mattia Pasini Führungsarbeit leistete und Pesek gegen Sergio Gadea um Rang drei kämpfte. Etwas weniger beachtet arbeitete sich Michael Ranseder auch immer weiter nach vorne und ließ dadurch auch die angereisten Österreicher etwas jubeln. Er stritt mit Hector Faubel zunächst um Platz fünf.
Doch zur Halbzeit schienen Ranseders Reifen nachzulassen und der Österreicher fiel Stück für Stück zurück, wodurch er am Ende als Achter über die Ziellinie kam. Vorne wurde die Situation dafür interessant. Aus drei Zweikämpfen wurde nach Ranseders Rückfall ein Fünfkampf um die Spitze. Mittendrin auch Talmacsi und Pesek, die das Publikum ein ums andere Mal in Verzückung versetzten, wenn sie ihre Position verbessern konnten. Doch Pasini, Gadea und Faubel, die auch noch vorne mitfuhren, ließen ihre Konkurrenten nicht so einfach gewähren. Es gab wieder das alte 125er-Spiel, bei dem in beinahe jeder Kurve die Positionen getauscht wurden. Erstes Opfer dieses Kampfes war Gadea, dem drei Runden vor Schluss der Vorderreifen wegrutschte.
Dadurch entstand gleichzeitig eine Lücke zwischen Pasini ganz vorne und den anderen drei dahinter. Das rief Pesek auf den Plan, der um jeden Preis auf Platz zwei kommen und sich an Pasinis Fersen heften wollte. Doch auch die Aspar-Piloten wollten dran bleiben. Während sich die drei noch stritten, machte Pasini einen Fehler und auf einmal war das Rennen wieder völlig offen. In der letzten Runde ging es dann endgültig zur Sache, Talmacsi war kurz Eerster, kam aber als Vierter ins Ziel. Lukas Pesek rettete sich vor seinem Heimpublikum als Dritter ins Ziel und ganz vorne konnte sich Hector Faubel vor Mattia Pasini durchsetzen.
Hinter den Top Vier erreichte Tomoyoshi Koyama Platz fünf. Pol Espargaro und Simone Corsi wurden Sechster und Siebter. Randy Krummenacher verlor eine gute Platzierung kurz nach dem Start, als er neben die Strecke kam und einige Plätze verlor. Der Schweizer sah die Ziellinie als Neunter. Sandro Cortese fuhr einige Zeit zusammen mit Krummenacher, musste allerdings abreißen lassen und erreichte als Zehnter das Ziel. Toni Wirsing und Dominique Aegerter fuhren das Rennen zu Ende. Wirsing wurde 25. und Aegerter kam auf Platz 29.
In der Weltmeisterschaft hat Faubel mit dem Sieg auch wieder die Führung übernommen. Mit seinen 179 Punkten liegt er nun zehn Zähler vor Gabor Talmacsi. Lukas Pesek ist punktegleich mit Tomoyoshi Koyama Dritter. Beide halten bei 129 Zählern. Cortese, Ranseder und Krummenacher liegen auf den Plätzen elf, zwölf und 13. Cortese hat 59 Punkte, Ranseder 57 und Krummenacher 48.
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