Rang drei in Indianapolis, ein Sieg in Brünn – Jonas Folgers Leistungskurve zeigt aktuell steil nach oben. "Im letzten Jahr habe ich nur ein Rennen gewonnen, aber das war im Nassen und unter sehr schwierigen Bedingungen. Ich persönlich denke, dass ein Sieg im Trockenen viel bedeutender ist", sagt der 19-jährige, für den die Saison alles andere als gut begonnen hatte. Mit dem Ioda Racing Team ging es nicht um vordere Platzierungen, sondern einzig darum, die Rennen überhaupt zu beenden. Und das allein war meist schon Hürde genug für den Schwindegger.

"Das Bike hat in fast jeder Session und auch in den Rennen Schwierigkeiten gemacht. Ich konnte nur fünf oder sechs Runden am Maximum fahren, das war schwer hinzunehmen und meine Motivation war am Boden. Zum Glück hat mein Manager zu mir gehalten und mich angespornt, es weiter zu versuchen - auch wenn das Bike nicht konkurrenzfähig war. Er hat mir geholfen geduldig und stark zu bleiben, obwohl die Situation schwierig war", beschreibt Folger die Zeit bei Ioda Racing und fügt hinzu: "Letztlich hat mir das Mapfre Aspar Team die Möglichkeit gegeben und jetzt bin ich auf Wolke sieben. Wenn man eine Leidenszeit durchlebt, dann realisiert man, wie schwierig es ist das richtige Material und das richtige Team zu finden." Er selbst hätte sich durch die verschiedenen Erfahrungen in den letzten Monaten als Person verändert. Entspannter und konzentrierter sei er geworden. "Jetzt habe ich einen klaren Kopf und eine langfristigere Vorstellung.

Auftritte im Qualifying müssen besser werden

Für die positive Aufnahme im Team von Jorge Martinez bedankte sich Folger auf seine Weise direkt mit guten Resultaten. "Das wichtigste Gut des Mapfre Aspar Teams ist die Erfahrung. Jedes Teammitglied weiß, was es zu tun hat, alles ist perfekt koordiniert und das macht es leicht zu arbeiten", so Folger, der noch Verbesserungsbedarf in seinen Qualifyings sieht und alles geben will, um dem Podium in jedem Rennen möglichst nahe zu kommen. Dennoch schraubt der Moto3-Pilot seine Erwartungen nicht in den Himmel – auch weil sein Teamchef Jorge Martinez noch viel Arbeit sieht.

"Er hat mir zu den Podiumsplatzierungen gratuliert und er hat sich sehr für mich gefreut. Er hat mir gesagt, dass wir einen starken Start hingelegt haben, aber dass wir weiter arbeiten müssen. Er ist immer in der Box, schaut, was wir machen, fragt und vergewissert sich über unseren Auftritt. Er hat die Kontrolle, aber er lässt uns frei arbeiten, so wie wir es wollen", so Folger, der zur Kalex-KTM seit der ersten Fahrt ein gutes Gefühl aufgebaut hat. "Wir haben in einer kurzen Zeit viele große Schritte gemacht und jetzt sind wir auf dem Weg, das optimale Set-Up zu finden. Es ist ein zuverlässiges Bike und nicht so klein wie einige andere Moto3-Bikes, deshalb ist es perfekt für mich".