Sandro, Gratulation zur Pole Position. Wie ist dein Gefühl für heute, für morgen, für überhaupt?
Sandro Cortese: Das Gefühl im Qualifying war in den letzten Runden wirklich sehr gut. Ich habe richtig hart gepusht, um eine gute Zeit hinzubekommen. Zehn Minuten vor Schluss hatten wir ein paar Probleme mit dem Vergaser. Das Motorrad hat fast über das ganze Qualifying hinweg null Top Speed gehabt. Ich habe so viel riskiert und kam nicht einmal unter zwei Minuten. Ich war dann sehr lange in der Box, fast zehn Minuten und konnte dann drei Runden fahren. Da hatte ich Glück, dass ich auf Terol traf, denn gerade als ich meine Runde anfing, hat er mich überholt. Dann hatte ich einen Anhaltspunkt und konnte mich langsam aber sicher heranarbeiten. Ich habe nicht gedacht, dass es für Pole reicht, aber jetzt am Schluss bin ich richtig happy.

In einer spanischen Zeitung gab es die Frage: wer kann die Spanier schlagen? Für heute ist die Antwort einmal gegeben...
Sandro Cortese: Genau (lacht). Natürlich ist es sehr hart, sich jedes Mal gegen fünf Spanier durchzukämpfen, aber am Schluss ist es egal, ob es fünf Spanier, fünf Italiener oder fünf andere sind. Man muss alle schlagen und jetzt schauen wir einmal. Heute hat es schon einmal geklappt, aber für morgen möchte ich keine so großen Prognosen abgeben, denn gerade auf dieser Rennstrecke mit einer Sekunde zwischen Erstem und Achtem ist alles möglich - vor allem auf der Geraden mit dem Windschatten. Da muss man schauen, was sich im Rennen ergibt.

Man muss es aber taktisch fahren. Bis zur Ziellinie ist es lang, machst du dir da vorher einen Plan?
Sandro Cortese: Auf jeden Fall. Wenn man in die letzten drei, vier Runden reingeht und sieht: ich bin jetzt Vierter, vielleicht überhole ich den Dritten, bleibe aber dann dahinter, damit ich ja nicht als Erster auf Start und Ziel komme - außer ich weiß, mein Motorrad ist so schnell, dass es reicht. Das ist auch ein bisschen ein Pokerspiel dann.