Erstmals kennen alle Moto2-Fahrer die Strecke., Foto: Milagro
Erstmals kennen alle Moto2-Fahrer die Strecke., Foto: Milagro

Katar war anders, Jerez wird anders. Und das nicht nur, weil in Europa der Strom um etliche hundertfache Faktoren teurer ist als im Wüstenstaat und man deshalb am Tage fährt. Schon allein ob des Fakts, dass die Piste in Spanien ausnahmslos alle Fahrer des Honda-Dunlop-Cups kennen, weil hier schon gestestet wurde und hier nun wieder alles viel enger sein sollte.

Shoya Tomizawa als ersten Sieger der Moto2-Geschichte zu tippen, nun, das wäre auch mir nicht eingefallen. Von daher war es schon überraschend, wie das Rennen in Katar ausging. Dass aber die mit so vielen Vorschusslorbeeren versehenen Yonny Hernandezes, Kenny Noyeses und Vladimir Ivanovs in Katar im Nichts versinken würden, war abzusehen. Die europäische Pisten kannten sie aus den unzähligsten Einsätzen. Diejenige in Katar nicht. Und so wird es sich über die Saison weiter ziehen. Die, die wirklich profitieren, sind die langjährigen GP'ler, die Erfahrung auf den Pisten haben und dazu noch Konstant sein können.

Einen Sieger für das Wochenende zu tippen? Auch dieses Mal fällt das schwer. Denn eben nun kommt der Fakt ins Spiel, dass alle die Piste kennen. So könnten am Samstagabend nach der Quali 20 Piloten innerhalb einer Sekunde liegen. Die Superbike WM machts vor, dass eine solche Leistungsdichte möglich ist - auch mit Einheitsreifen aber ohne Einheitsmotoren. Also müsste die Moto2 ja noch enger liegen.

Spannend sollte es also werden unter der spanischen Sonne, Prognosen aber werden sich die Wenigsten trauen. Was haltet ihr von Bernat Martinez? In Katar war er im Rennen 29. Aber theoretisch bringt er in Jerez mehr aktuelle Streckenkenntnis mit, als die meisten seiner Konkurrenten - er fuhr in den letzten Jahren spanische Meisterschaft und die gastierte mehrfach pro Saison in Jerez. Klingt komisch? Nun, dann stelle ich wieder die einleitende Frage: Wer hätte in Katar sein Geld auf Shoya Tomizawa gesetzt? Ich nicht! Aber zur Beruhigung: Ich würde auch hier keinen Pfifferling auf Bernat Martinez setzen. Ob dies ein Fehler ist, wissen wir am Sonntagnachmittag.