Valencia war ein recht schöner Saisonabschluss für das Kiefer-BOS-Sotin-Racing Team. Der 14. Platz für Alex war absolut OK und der Saisonverlauf hat gezeigt, dass so eine Platzierung ungefähr das war, was für uns in dieser Weltmeisterschaft möglich war. Der Dirk wurde 16. und da die Fahrer von Platz 14 bis 17 mehr oder weniger zeitgleich über die Linie kamen, wäre es natürlich schön gewesen, wenn er die Saison auch mit WM-Punkten hätte beschließen können. Wir waren aber zufrieden, die Motorräder liefen perfekt und es gab nichts, was man jetzt im Nachhinein bemängeln müsste. Die Jungs brachten eine gute Leistung und das war für uns in Ordnung.

Es gab ein paar sehr schöne Momente. Dirk hat zum Beispiel einen Zettel in die Verkleidung gelegt, auf dem er sich für die tolle Zusammenarbeit der letzten drei Jahre bedankt hat. Das hat uns sehr gut gefallen und im Gegenzug können wir ihm auch eine gute Zusammenarbeit attestieren. Natürlich war der Abschluss auch ein wenig emotional, aber wir haben dem Dirk ja schon seit Donington offen gesagt, dass es in Zukunft Richtung 125er gehen würde. Wir konnten uns also alle langfristig auf den Abschied einstellen. Wenn dann der Moment aber wirklich da ist, ist es trotzdem noch etwas Anderes.

Wie es sich gehört, haben wir die Saison auch passend ausklingen lassen. Nach dem letzten Rennen gibt die IRTA immer eine große Season-End-Party in Valencia. Am Sonntagabend war eine riesige Disco angemietet und da ist beinahe das ganze Fahrerfeld eingetrudelt. Wir waren natürlich auch in voller Teamstärke vertreten und haben angemessen gefeiert. Die meisten unserer Leute kamen am Montag zwischen sieben und acht Uhr nachhause. Nach einer langen Saison, muss eben auch dementsprechend lang gefeiert werden.

Dirk Heidolf sagte zum Abschied, Dankeschön, Foto: Kiefer Racing/Friedrich Weisse
Dirk Heidolf sagte zum Abschied, Dankeschön, Foto: Kiefer Racing/Friedrich Weisse

Wenn ich so einen Blick auf das zurückliegende Jahr werfe, dann erinnere ich mich, dass ich zu Beginn der Saison gesagt habe, dass es unser Ziel sein muss, bester Privatier zu sein. Das ist am Ende leider Fabrizio Lai gelungen, der 49 WM-Punkte gesammelt hat. Dieses Ziel, das wir, Dirk und auch Alex uns gesteckt hatten, haben wir leider nicht erreicht. Sportlich können wir also nicht ganz zufrieden sein. Dass es ein schweres Jahr werden würde, wussten wir aber von Beginn an. Mit den Kit-Motorrädern gegen Werksmaschinen anzutreten, ist vor allem in der 250er-Klasse harte Arbeit.

Doch nun steht das nächste Jahr bevor und darauf freuen wir uns alle schon. Für unser Team wird das auch ein gewisser Neuanfang, da wir ja in die 125er-Klasse wechseln. Mit Stefan Bradl haben wir zwar einen jungen und vielleicht noch einigermaßen unerfahrenen Fahrer, aber ich glaube, dass wir mit ihm, dem Werksmotorrad, das er bekommt und unserer Betreuung in der Lage sein sollten, in der WM unter die ersten Zehn zu kommen. Das ist unser Ziel und in diese Richtung werden wir auch arbeiten.

Die Vorbereitung für die Saison 2008 ist schon voll im Gange. Die Planungen laufen bereits seit drei, vier Wochen und glücklicherweise haben wir beim ersten Selektionsgang der IRTA und Dorna in Valencia gleich beide Fahrer, Bradl und Robin Lässer, für das kommende Jahr genehmigt bekommen. Dadurch können wir gleich weiter arbeiten und müssen nicht noch warten, wie es in der Vergangenheit schon der Fall war. Da mussten wir manchmal bis nach der zweiten Selektion im Dezember warten, weil wir nie wussten, ob wir unsere Fahrer bekommen oder nicht.

Trotz des Klassenwechsels darf 2008 für das Team allerdings kein Aufbaujahr werden. Diese Zeit können oder dürfen wir uns nicht nehmen, wenn wir mit einem Fahrer unter die ersten Zehn kommen wollen. Für Robin Lässer wird es ganz sicher ein Aufbaujahr. Was ihn betrifft, so wäre es schön, wenn er gegen Ende der Saison in der Lage wäre, hier und da in die Punkte zu fahren. Diese Zeit muss man ihm zugestehen, aber wir dürfen uns als Team keine Lernzeit genehmigen.