Nina Prinz tritt als erste deutsche Rennfahrerin in der Moto2-Klasse an - und das beim Heim-Grand-Prix auf dem Sachsenring. Die 31-Jährige, die seit 2012 in der Superbike-Meisterschaft von Katar fährt, hat vom dort ansässigen QMMF-Team eine Wildcard für den Deutschland-Grand-Prix erhalten. Das wurde möglich, weil die FIA die Altersgrenze für Wildcard-Fahrer aufgehoben hat - an dieser Regelung hatten sich früher geplante Einsätze der Deutschen bislang zerschlagen.

"Ich bin überglücklich über diese Chance", sagt Prinz. "Es war schon immer mein Traum, einmal in der Weltmeisterschaft mitzufahren. Und dann noch in Deutschland und vor der fantastischen Kulisse am Sachsenring - da wird wirklich ein Traum wahr."

Erste Tests in Spanien

Doch bevor es soweit ist, steht der erfahrenen Superbike-Pilotin, die die katarische Meisterschaft gerade auf dem vierten Gesamtrang abgeschlossen hat, noch viel Testarbeit bevor. Die Umstellung von einem Superbike auf einen Moto2-Prototypen ist riesig. "Die Maschinen sind viel leichter und erreichen höhere Kurvengeschwindigkeiten", weiß Prinz, die bereits 2012 einmal eine Moto2-Maschine von Moriwaki testen konnte. Das QMMF-Team fährt jedoch mit Speed-Up-Fahrwerk. Erste Fahreindrücke wird die Pilotin am 19. und 20. Juni in Spanien sammeln können.

Ob dieser vorerst einmalige Einsatz reichen wird, um als zweite deutsche Fahrerin nach Katja Poensgen Weltmeisterschaftspunkte sammeln zu können, ist allerdings sehr unsicher - das weiß auch Prinz selbst. "Die Moto2 ist die härteste Motorsportklasse der Welt, nirgendwo ist die Leistungsdichte höher. Da wäre es vermessen, irgendwelche Ambitionen auf die Punkteränge zu haben. Für mich steht im Mittelpunkt, Erfahrungen zu sammeln und endlich wieder einmal in Deutschland zu fahren."