6,213 Kilometer Strecke mit 174 Metern Höhenunterschied, bis zu 16 Prozent Steigung, blinden Kurven und einer Gerade von fast 1.000 Metern. Was wie der Traum eines jeden Rennsportpuristen klingt, wird jedes Jahr beim 12-Stunden-Rennen im australischen Bathurst Wirklichkeit. Gleich einen halben Tag lang darf sich die internationale GT3-Elite seit 2011 auf dem angenehm unzeitgemäßen Kurs vergnügen.

Unter den 44 Wagen in sechs Kategorien befindet sich auch eine eine starke deutsche Delegation. Gerade auf den 14 Boliden der Top-Kategorie "Class A" sind viele Top-Piloten versammelt. In Siegen steht es bislang zwei zu eins zwischen Audi und Mercedes. Doch bei einem Blick auf die Teilnehmerliste fällt auf: Der Sieg wird wohl nur über die beiden deutschen Hersteller gehen.

Audi und Mercedes im direkten Duell

Erebus Racing und HTP Motorsport konkurrieren um die Ehre, wer das einschüchternste Flügeltürer-Trio bei den Mercedes-Teams stellt: Für die Australier werden Altmeister Bernd Schneider, Ex-DTM-Pilot Maro Engel und Mini-Champion Nico Bastian starten. Bei HTP greifen der Schweizer Harold Primat, Vorjahressieger Thomas Jäger und BES-Meister Maximilian Buhk ins Steuer.

Aber auch Audi hat viel Qualität nach New South Wales gebracht: Für den zweimaligen Sieger Phoenix Racing sind Rahel Frey, FIA-GT-Champion Laurens Vanthoor und GT-Speerspitze René Rast gemeldet. GT1-Weltmeister Markus Winkelhock und GT3-Ass Christopher Mies sind bei United Autosports bzw. Marc Cini auf eine solide Leistung ihrer Teamkollegen angewiesen, um vorne dabei zu blieben. Interessant ist der nach 2011-Einstufung fahrende R8 LMS von Rotek Racing mit Tourenwagen-Weltmeister Rob Huff und Corvette-Bändiger Oliver Gavin, den man trotz Fahrerqualität zu den Außenseitern zählen muss.

Ferrari troz dreier 458 nur Außenseiter, GT-Academy am Start

Ferrari hat gleich drei Eisen im Feuer, die aber unterschiedlich stark glühen. Maranello Motorsport hat mit V8-SuperCar-Vize Craig Lowndes und Mika Salo zwei Top-Piloten, während Michele Rugolo und Marco Cioci erneut mit dem Australier Steve Wyatt für AF Corse antreten. Im letzten Jahr reichte es für die drei zu Rang sieben.

Nissan, Lamborghini und McLaren sind jeweils nur mit einem Fahrzeug in der "Class A" vertreten. Bei Nissan werden unter anderem der GT-erfahrene Alex Buncombe und der belgische GT-Academy-Meister Wolfgang Reip starten. Auf dem MP4-12C von VIP Holdings sorgt der Schotte Andrew Kirkaldy für die nötige Sportwagenexpertise. Trotz Ankündigung befindet sich Vita4One Racing nicht auf der Meldeliste.

Das Rennen wird am Samstag um 20.15 Uhr deutscher Zeit gestartet werden. Zusätzlich wird Motorsport-Magazin.com im Vorfeld schon von den Trainings- und Qualifikationssessions berichten.