Die Konkurrenz sah in der Eifel rot: Andrea Montermini und Luca Filippi dominierten das Rennen im Scuderia Villorba Ferrari 458 Italia am Samstag und ließen sich nicht einmal von der längeren Boxenstoppzeit, die sie wegen ihrer Erfolge absitzen mussten, beirren. Am Sonntag waren es die Markenkollegen von AF Corse, die das Rennen für sich entscheiden konnten. Dieser Sieg war aber sehr knapp, da von hinten Miguel Ramos herangestürmt kam, den 458er aber nicht mehr einfangen konnte. In der GTS-Kategorie ging der Sieg in beiden Rennen an die Bhai-Tech-McLaren. Chris van der Drift und Luiz Razia triumphierten am Samstag, die Teamkollegen Rafael Suzuki und Giorgio Pantano am Sonntag.

Das berühmt berüchtigte Eifelwetter machte seinem Ruf sonnabends alle Ehre. Nachdem das 24-Stunden-Rennen bereits Opfer des Regens wurde, drehte sich bei der GT Open am Samstag bis 13 Uhr wegen Nebels kein Rad. Um den Zeitplan einhalten zu können, wurde das Rennen auf 50 Minuten verkürzt. Vom Start weg dominierte Ex-Formel-1-Pilot Montermini das Rennen und setzte sich vom Rest des Feldes ab. Dieser Vorsprung war auch bitter nötig, denn die Scuderia Villorba musste eine zusätzliche Standzeit von 30 Minuten beim Boxenstopp absitzen. Diese Maßnahme wird in der GT Open anstelle von Gewichtsballast für erfolgreiches Abschneiden verwendet.

Bedingt durch die längere Standzeit auf Rang drei zurückgefallen, blies Filippi zur Jagd auf die führenden Corvette-Fahrzeuge von V8 Racing. Der ehemalige GP2- und IndyCar-Pilot ließ dabei beide Muscle Cars gekonnt hinter sich und fuhr bis zur Zielflagge noch einen Vorsprung von fünf Sekunden heraus. Bert Longin und Diederik Sijthoff blieb der zweite Rang, gefolgt von den Teamkollegen Miguel Ramos und Nicky Pastorelli. Beachtenswert ist der vierte Rang von Chris van der Drift und Luiz Razia, die in ihrem McLaren MP4/12C GT3 munter im Feld der GTE-Fahrzeuge mitmischten und mit dem gesamtvierten Rang den Klassensieg vor den Teamkollegen Rafael Suzuki/Giorgio Pantano holten.

AF Corse nutzt kurze Standzeit aus

Die McLaren von Bhai Tech waren in der GTS-Klasse unschlagbar, Foto: FOTOSPEEDY
Die McLaren von Bhai Tech waren in der GTS-Klasse unschlagbar, Foto: FOTOSPEEDY

Im Sonntagsrennen sah zunächst alles nach einer Revanche der Corvette-Piloten aus: Pastorelli setzte sich an die Spitze und konnte sich von Filippi trotz einiger anfänglicher Attacken des Ferrari-Piloten absetzen. Pech dagegen hatten die Teamkollegen: Bert Longin drehte sich ins Aus. Doch durch ihre guten Platzierungen mussten sowohl die Scuderia Villorba (45 Sekunden) als auch V8 Racing (30 Sekunden) längere Boxenstopps einlegen. Das spülte den AF-Corse-Ferrari von Duncan Cameron an die Spitze, nachdem Matt Griffin sich im ersten Stint gegen Jeroen Bleekemolen (Autorlando Porsche 911 GT3 RSR) im Kampf um Platz drei durchsetzen konnte.

Was nun folgte war ein Krimi: Cameron gab an der Spitze sein Bestes, doch hinter ihm stürmte Miguel Ramos wie eine Furie heran. Dieser wiederum sah sich zusätzlichem Druck von Andrea Montermini ausgesetzt. Die Spitze schob sich immer weiter zusammen, teils fiel der Abstand um mehrere Sekunden pro Runde. Am Ende fehlten jedoch ein bis zwei Umläufe für einen echten Kampf. Cameron siegte mit 2,5 Sekunden Vorsprung vor Ramos, der wiederum 1,4 Sekunden Vorsprung auf Montermini hielt.

Die GTS-Kategorie wurde diesmal von Suzuki und Pantano gewonnen. Sie hatten am Ende Glück, dass Chris van der Drift vom Drivex-Porsche aus der Super GT (der Klasse für GTE-Fahrzeuge) davon abgehalten wurde, Suzuki noch zu attackieren. Für Bhai Tech Racing war es der zweite Doppelsieg an einem perfekten Wochenende in der Eifel. Den dritten Rang in der GTS-Kategorie sicherten sich Lorenzo Bontempelli/Nicola de Marco im Ferrari 458 Italia (GT3-Version) von Kessel Racing.