Spuren im Sand können trügerisch sein. Diese Erfahrung mussten heute einige Piloten auf der 387 Kilometer langen Schleife rund um die ägyptische Oase Siwa machen. Wer sich auf dem schwierigen Parcours nicht exakt auf sein Roadbook verließ, der ging schnell im Treibsand verloren. Der Sandschlacht fiel der ungarische Truck als Erstes zum Opfer.

"50 Kilometer nach dem Start blieben wir zwei Meter tief im Sand stecken. Den Truck zu befreien, kostete uns vier Stunden", erzählte Pilot Miklós Kovács. Der Chilene Carlo de Gavardo musste ebenfalls sein Rennen beenden, während sich Christian Lavieille mit einem komfortablen Vorsprung von zwei Stunden im Rücken eine kleine Testfahrt genehmigte. "Wir haben einige neue Fahrzeugskomponenten getestet. Das Auto lief perfekt und wir konnten problemlos den Sieg holen", verriet ein sichtlich zufriedener Christian Lavielle nach dem Rennen. Mit seinem vierten Etappensieg in Folge hat der Franzose einen weiteren wichtigen Schritt Richtung Titelverteidigung gemacht.

Druck nicht gewachsen

Für Favorit David Casteu verlief das Rennen alles andere als reibungslos. Nachdem der Franzose bisher nur einen Sieg auf seinem Konto verbuchen konnte, stieg der Druck auf den Favoriten in den vergangen Tagen erheblich in die Höhe - anscheinend für Casteu zuviel. Den Sieg vor Augen versuchte der Vectra-Pilot ein riskantes Überholmanöver, kam kurz von der Ideallinie ab und bekam prompt die Rechnung serviert: gleich mehrere Bikes überholten ihn, am Ende überquerte Casteu als Achter die Ziellinie.

Glück im Unglück: Sein schärfster Konkurrent um den Gesamtsieg Frans Verhoeven landete nach Problemen auf Platz elf, in der Gesamtwertung liegt Casteu damit weiterhin in Front. Die Sandschlacht gewann der Pole Jakub Przygonski vor Luca Manca und Alessandro Zanotti.

Ergebnisse, Enduro:

1. Jakub Przygonski, POL, Orlen Team, KTM 690 Rally, 4.04.44 Stunden
2. Luca Manca, ITA, TM M&M, TM 450, 4.08.45 Stunden
3. Alessandro Zanotti, ITA, Team Aprilia, Aprilia 450 RXV, 4.10.39 Stunden
4. Oscar Polli, ITA, Team Free Racing, KTM 690 Rally, 4.12.18 Stunden
5. Matteo Graziani, ITA, Il Team, KTm 690 Rally, 4.15.00 Stunden

Ergebnisse Auto:

1. Christian Lavieille, Co-Pilot Jean-Michel Polato, Team Dessoude, Nissan Hardbody, 3.54.44 Stunden
2. Patrick Sireyjol, Co-Pilot Paul Vidal, Team Cummins, Bowler Wilcat 4.12.28 Stunden
3. Jerome Pelichet, Co-Pilot Eugenie Decre, Team Pelichet, Bowler Wildcat, 4.14.26 Stunden
4. Abdel H. Abou Youssef, Co-Pilot Thomas Holzknecht, Sans Sea Sailor, Buggy Cottel, 4.33.50 Stunden
5. Gilles Billaut, Co-Pilot Denis Schurger, Team Cummins, Bowler Wildcat, 4.44.39 Stunden