Wenn die Motoren bei einer Rallye ausgehen, dann ist noch lange nicht Schluss. Das bestätigt sich Nacht für Nacht auch im Camp der Pharaonen-Rallye. Während sich die Piloten in ihren Zelten von den Duellen auf der Strecke erholen und die italienischen Organisatoren nach getaner Arbeit im Pressezentrum die Espresso-Kanne auf den Gaskocher stellen, beginnt für die Mechaniker erst der richtige, schweißtreibende Job.

Eine goldene Weisheit im Motorsport lautet: je aufwendiger das Fahrzeug, desto größer die Schäden. Dass diese Weisheit stimmt, habe ich selbst in den vergangen Tagen erfahren können. Und so kann ich jedem sagen, dem gegen drei Uhr Nachts im Camp langweilig werden sollte, er soll unbedingt beim Dessoude-Team vorbeischauen. Da ist die ganze Nacht was los - zur (heimlichen) Freude der Low-Bugdet-Teams. An Schlaf ist bei den Mechanikern zu dieser Stunde nicht zu denken. An den Fahrzeugen wird fleißig herumgewerkelt: der Motor, die Kupplung - alles wird durchgecheckt. Stundenlang schrauben sie wie die Wilden und pusten mit Druckluft jedes Teil durch, das sie erreichen können.

Vor allem wenn das Rennen wie hier durch die Wüste führt, sind die Mechaniker besonders gefordert. Und so kann man wahrlich behaupten, dass sie die heimlichen Champs dieser Rallye sind. Denn nur dank ihnen kann beispielsweise Christian Lavieille derzeit einen Etappensieg nach dem anderen in Ägypten einfahren. Das weiß auch der Franzose und streut seinen Jungs Komplimente: "Sie sind die Besten!"