Für David Casteu wird die Luft immer dünner. Auf der vierten Etappe der Pharaonen-Rallye musste sich der Favorit erneut geschlagen geben. Frans Verhoeven brannte auf der 380 Kilometer langen Strecke von Sitra nach Siwa die Bestzeit in den Sand und holte damit in der Gesamtwertung auf den Franzosen weiter auf. Nur noch eine Minute trennen die beiden Kampfhähne.

"Ich hatte heute einige Schwierigkeiten mit dem weichen Sand", wusste Casteu genau, warum er den Sieg verloren hatte. Verhoeven wurde seinem Spitznamen hingegen wieder einmal gerecht. Der "Flying Dutch" überflog regelrecht die schwierigen Fech-Fech-Passagen und landete mit vier Minuten Vorsprung auf Casteu im Ziel.

Meer aus Sand

Lavieille bleibt ungeschlagen., Foto: adrivo Sportpresse
Lavieille bleibt ungeschlagen., Foto: adrivo Sportpresse

Auf der rasanten Fahrt wartete auf die Piloten - wie der Name der Rallye verspricht - Unmengen von Wüstensand. Nicht wenige Piloten hatten an diesem Tag dank des stetigen Auf und Abs der sandigen Wellenkämme mit Seekrankheit zu kämpfen. Auch das Siegerduo bei den Autos Christian Lavieille und Jean-Michel Polato machte die Achterbahnfahrt durch die Dünen zu schaffen.

"Du kannst wunderbar über zehn Wellen fahren und die elfte ist plötzlich unglaublich tückisch. Auf dieser Etappe musste man wirklich auf der Hut sein", erzählte Lavieille im Ziel. Reibungslos verlief das Rennen für den deutschen Co-Pilot Thomas Holzknecht (im Buggy mit Abou Youssef). Gestartet von Platz 13 landete das Duo nach einer tollen Aufholjagd auf Rang vier.

"Wir haben heute fünf Minuten gut gemacht. Wäre die Strecke noch schwieriger gewesen, hätten wir mehr Zeit aufholen können. Auf schwierigen Passagen zählt weniger das Fahrzeug, sondern mehr das fahrerische Können", verriet Holzknecht und verschwand sogleich auf seine Isomatte, um sich von der rasanten Fahrt zu erholen.

Ergebnisse, Enduro

1. Frans Verhoeven (HOL), Team Vectra, KTM 690 Rallye, 4.03.31 Stunden
2. David Casteu (FRA), Team Vectra, KTM 690 Rallye, 4.07.30 Stunden
3. Emanuel Gyenes (ROU), Team Vectra, KTM 690 Rallye, 4.09.32 Stunden
4. Matteo Graziani (ITA), Il Team, KTM 690 Rallye, 4.12.00 Stunden
5. Alessandro Zanotti (ITA), Team Aprilia, Aprilia 450 RXV, 4.13.12 Stunden

Ergebnisse, Auto

1. Christian Lavieille (FRA), Co-Pilot Jean-Michel Polato, Team Dessoude, Nissan Hardbody, 3.52.48 Stunden
2. Jerome Pelichet (FRA), Co-Pilot Eugenie Decre, Team Pelichet, Bowler Wildcat, 4.18.33 Stunden
3. Patrick Sireyjol (FRA), Co-Pilot Paul Vidal, Team Cummins, Bowler Wildcat, 4.20.33 Stunden
4. Abdel H. Abou Yousseff, Co-Pilot Thomas Holzknecht, Team Sand Sea Sailor, Buggy Cottel, 4.41.37 Stunden
5. Philippe Boutron (FRA), Co-Pilot Jean-Luc Martin, Team Cummins, Bowler Wildcat, 4.42.19 Stunden