Lia Block, die Tochter des am 02. Januar 2023 verstorbenen Drift-Stars Ken Block, gibt ihr Debüt im europäischen Motorsport. Die gerade einmal 16-jährige Nachwuchsrennfahrerin aus den USA geht am kommenden Wochenende erstmals in der Elektro-SUV-Serie Extreme E an den Start. Am dritten Rennwochenende der Saison 2023 auf Sardinien (08./09. Juli) teilt sie sich das Cockpit mit dem zweifachen DTM-Champion Timo Scheider.
Beim Team Carl Cox Motorsport des bekannten britischen DJs folgt Lia Block für den Rest der Saison auf Christine 'GZ' Giampaoli Zonca. Die Italienerin und ihr Teamkollege Scheider hatten zuletzt beim Rennwochenende in Schottland den ersten Podestplatz für den neuen Rennstall erzielt und belegen den geteilten achten Rang in der Meisterschaft. In der Extreme E wechseln sich pro Team stets eine Frau und ein Mann am Steuer ab.
Lia Block vor Debüt in Extreme: Kreis schließt sich
Lia Block ist hierzulande ein noch unbeschriebenes Blatt, hat sich um US-amerikanischen Motorsport trotz jungen Alters aber schon einen Namen gemacht. Zuletzt ging sie in der Nitrocross NEXT-Serie sowie in der American Rally Association Championship an den Start und trat damit in die Fußstapfen ihres berühmten Vaters, der ebenfalls Rallyes und Rallycross-Rennen bestritt.
Ken Block, der mit seinen spektakulären Gymkhana-Videos weltberühmt wurde und zudem die bekannte Skateboard-Marke 'DC Shoes' mitgründete, starb Anfang Januar im Alter von 55 Jahren bei einem Schneemobil-Unfall in der Gegend von Mill Hollow in Utah.
Lia Block: Kenne Timo Scheider seit Jahren
Mit dem Engagement von Tochter Lia schließt sich nun ein Kreis in der Extreme E, die aktuell ihre dritte Saison bestreitet: Papa Ken war in die Entwicklung des rein elektrischen SUV-Prototypen involviert und fuhr bereits im Januar 2020 bei der berühmten Rallye Dakar auf einer speziellen Etappe, um die Rennserie aus der Feder von Formel-E-Gründer Alejandro Agag zu bewerben. Zu einem späteren Renneinsatz des US-Amerikaners in der Meisterschaft kam es jedoch nicht.
Diesen Part übernimmt nun Lia Block, die ihren neuen Teamkollegen Scheider über die Verbindung zum Vater bereits kennengelernt hat. "Ich freue mich wirklich darauf, mit Timo zusammenzuarbeiten, den ich seit Jahren kenne, und dem Rest des Teams", sagte Lia. "Es wird mein erster Rennstart außerhalb der USA sein und ich werde mich gegen so viele große Namen im Sport behaupten müssen. Ich freue mich aber auf die Herausforderung und bin gespannt, endlich loszulegen."
Sebastien Loeb für Abt-Cupra am Start
Zur Vorbereitung auf das Abenteuer namens Extreme E hat sich Lia Block bereits mit den bekannten Rally-Fahrern und Meisterschaftsteilnehmern Andreas Bakkerud sowie Tanner Foust ausgetauscht. Und mit Teamkollege Scheider hat sie ohnehin einen absoluten Experten an ihrer Seite: Der DTM-Meister der Jahre 2008 und 2009 war zunächst als Streckenentwickler in der Extreme E tätig und erzielte 2022 beim Renndebüt auf Anhieb einen Podestplatz.
In der Extreme E, die seit diesem Jahr nicht mehr auf ProSieben-Maxx im deutschen Fernsehen übertragen wird, treffen zahlreiche Motorsport-Größen aufeinander. Beim Double-Header auf Sardinien kehrt mit Sebastien Loeb nicht nur eine Rallye-Legende, sondern auch der amtierende Champion der Serie zurück ins Starterfeld. Der neunmalige WRC-Weltmeister startet am Wochenende als Ersatz von Nasser Al-Attiyah für das deutsche Team Abt-Cupra.
Loeb, der 2022 für den Rennstall X44 von Teambesitzer Lewis Hamilton triumphierte, kennt seine neue Abt-Teamkollegin Clara Andersson bereits: "Wir bestreiten die Rallycross-WM zusammen und kennen uns gut. Ich werde sie auf Sardinien bestmöglich unterstützen und alles dafür geben, dass wir gemeinsam erfolgreich sind."
Doppelter Einsatz für Abt Sportsline
Austragungsort des sogenannten 'Island X Prix' auf Sardinien, der aus zwei separaten Renntagen am Samstag und Sonntag besteht, ist wie in den vergangenen beiden Jahren das NATO-Übungsgelände in der Nähe von Porto Pino im Südwesten Sardiniens. Neu und damit unbekannt für alle Fahrerinnen und Fahrer ist das Layout der Strecke, das im Vergleich zu den Vorjahren modifiziert und verkürzt wurde. Jeder Lauf besteht damit aus vier Runden, zwei pro Fahrer.
Die Renntage am Samstag und Sonntag beginnen jeweils um 10:30 Uhr Ortszeit mit dem Qualifying, ab 17:15 Uhr folgen dann die beiden Finalrennen. Für die Äbte ist es ein Wochenende mit doppeltem Einsatz: Parallel zur Extreme E startet die Mannschaft beim Saisonhöhepunkt und Heimspiel der DTM auf dem Nürnberger Norisring.
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