Bei einem schweren Unfall während der spanischen Rallye La Coruna sind mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Laut Angaben der örtlichen Polizei seien vier Frauen und zwei Männer getötet worden, nachdem ein Rallye-Auto von der Strecke abgekommen und in die Zuschauermenge gerast war. Mindestens eine der tödlich verunglückten Frauen sei schwanger gewesen.

Schätzungen zufolge sollen bis zu 20 Menschen bei dem tragischen Unfall schwer verletzt worden sein, zwei davon sehr schwer. Unter den Verletzten sollen sich auch Kinder befinden, teilte die Polizei weiter mit.

Zu schnell

Einer der Fahrer sei nach ersten Polizeikenntnissen in der Gemeinde Carral mit zu hoher Geschwindigkeit für die Straßenverhältnisse unterwegs gewesen. Er habe die Kontrolle über das Auto verloren und dabei zahlreiche umstehende Zuschauer erfasst. Es sind normale Straßen, und die Leute stehen am Rand der Kurven um besser sehen zu können", teilte ein Polizeisprecher der dpa mit. Nach dem schweren Unfall wurde die Rallye, an der rund 130 Autos teilnahmen, umgehend abgebrochen.

Der Fahrer stamme selbst aus der Ortschaft Carral, in der sich das Unglück ereignet hatte, berichten mehrere Medien überstimmend. Auch sein Beifahrer wohne nur unweit entfernt des Ortes, in dem zum Zeitpunkt der Rallye ein Volksfest stattfand. Die Feierlichkeiten wurden in der Folge abgesagt. Dorfbürgermeister Jose Luis Fernandez: Der Unglücksort war eigentlich keine gefährliche Stelle. Das war ein tragisches Unglück."

Kontrolle verloren

Der Fahrer des Rallye-Peugeot hatte bei Kilometer 15 der kleinen Rallye in einer leichten Rechtskurve die Kontrolle über sein Auto verloren. Möglicherweise hätten die Bremsen des Boliden versagt, berichteten Augenzeugen. Der Unfall soll sich gegen 20:00 Uhr Ortszeit ereignet haben.

Die beiden Unfallfahrer sollen bei dem Zwischenfall nicht verletzt worden sein. Die Polizei hat Untersuchungen des Vorfalls angekündigt. Laut einem Bericht der spanischen AS soll am Sonntag bei jedem Sport-Event in Spanien eine Schweigeminute für die Opfer eingelegt werden.

Der spanische Premierminister Mariano Rajoy übermittelte sein Beileid via Twitter: "Die Coruna Rallye ist in Trauer. Mein tiefstes Beileid für die Hinterbliebenen. Ich wünsche den Verletzten eine vollständige Genesung." Auch WRC-Piloten via Kris Meeke schlossen sich den Beileidsbekundungen an. "Schreckliche Neuigkeiten von der Rallye La Coruna in Spanien. Meine Gedanken sind bei den Familien aller Beteiligten", schrieb Meeke bei Twitter.

Die Rallye wurde offenbar von der Escuderia la Coruna organisiert, die jährlich mehrere Veranstaltungen abhält. Auf seiner Facebook-Seite postete die Escuderia la Coruna ein schwarzes Trauerband und verfasste zudem die Nachricht: "Für die Opfer des heutigen Unfalls in Carral."