Petter, Sie waren im Finale wieder so nah dran am ersten Sieg. Was ist passiert?
Petter Solberg: "Ich hatte einen guten Start und lag im Finale auch in Führung, jedoch wusste ich zu diesem Zeitpunkt schon, dass meine beiden Hinterreifen extrem abgenutzt waren. Lohéac hat einen sehr aggressiven Belag, besteht fast ausschließlich aus Asphalt. Durch die beschädigten Reifen fing das Auto an, am Heck zu früh und zu weit auszubrechen. Ab diesem Moment war es nur noch eine Frage der Zeit, bis Andreas Bakkerud mit seinem besseren Grip an mir vorbei gehen würde."

Welches Gefühl überwiegt nun: die Freude über Platz zwei oder die Enttäuschung über den verpassten Sieg?
Petter Solberg: "Definitv die Freude über dieses großartige Resultat. Nachdem Sie mich gesehen haben, wie ich vor Freude aus dem Auto gesprungen bin, hätten Sie das eigentlich schon sehen können (lacht). Jeder im Team hat das dermaßen verdient. Ich kann Ihnen gar nicht beschreiben, wie hart unsere Jungs gearbeitet haben, um das Auto so weit zu bringen. Als Team haben wir hier mit Abstand eines der schwersten Dinge vollbracht. Es ist wirklich hart, im ersten Jahr gleich zu gewinnen, aber es ist uns fast gelungen. - und das obwohl wir bei der Einstellung des Setups auf keinerlei Erfahrung zurückgreifen konnten."

Wann ist es soweit mit dem ersten Sieg?
Petter Solberg: "Nun ja, in dieser Saison stehen noch zwei Rennen aus und wir werden natürlich bei beiden absolut alles geben, um zu gewinnen. Mein Vertrauen in unser Auto steigt an, da unsere harte Arbeit immer mehr Früchte trägt. Wir werden unseren ersten Sieg definitiv bald einfahren. Es geht nur noch um winzige Details, die wir hinbekommen müssen."

Und es war ein gutes Wochenende für Norwegen!
Petter Solberg: "Ja, es ist wirklich toll, dass bei diesem hochklassigen internationalen Starterfeld ausgerechnet zwei Norweger die ersten beiden Plätze belegen. Es hat wirklich viel Spaß gemacht, gegen Sébastien Loeb anzutreten. Gratulation an Andreas Bakkerud: Er ist ein toller Kerl und hat einen großartigen Job gemacht. Und ein großes Lob auch an das fantastische Publikum: Es war wahrlich ein Vergnügen hier her zu kommen und an diesem tollen Event in Frankreich teilzunehmen. Ich denke, dieses Wochenende hat jedem bewiesen, wie ausgeglichen und umkämpft Rallycross wirklich ist."

Wie schätzen Sie die internationale Beliebtheit von Rallycross ein? Vor allem seit Petter "Hollywood" Solberg nun auch an dieser Rennserie teilnimmt?
Petter Solberg: "Schauen Sie sich nur einmal die große Anzahl an Fans hier an! Das sagt doch wirklich schon alles. Und ich sage, dass das erst der Anfang ist und wir im Grunde genommen noch gar nichts gesehen haben. Es wird sehr interessant sein, zu sehen, wie sich der Sport weiterentwickelt, vor allem durch die wahrscheinliche weltweite Ausbreitung ab nächstem Jahr. Ich war immer davon überzeugt, dass Rallycross ein sehr großes Potential besitzt: Es ist praktisch genau richtig als Fernsehsport geeignet. Und sehen Sie sich nur mal an, welche Namen hier bereits investiert haben: IMG, Red Bull, Monster…es ist wirklich unglaublich beeindruckend!"