Seit der Gründung der Formula SAE (Formula Student) im Jahr 1981 hat noch nie ein europäisches Team den Bewerb in Detroit gewonnen, bis jetzt... das Racing Team der Technischen Universität Graz konnte den Gesamtsieg nach Graz holen.

Bei den Bewerben der Formula Student geht es nicht nur darum, das schnellste Auto zu bauen. In insgesamt acht Teil-Disziplinen müssen die Teams eine Business Präsentation halten, einen Cost-Report abgeben und das Technische Design des Rennwagens schließlich in der Königsdisziplin, dem "Engineering Design" vor Juroren präsentieren. Bei den dynamischen Disziplinen kann der Bolide sein Können auf der Rennstrecke unter Beweis stellen, wobei hier die Beschleunigung, die Konstruktion des Fahrwerks, genauso wie die Zuverlässigkeit des Boliden ausschlaggebend für das Ergebnis sind. Zusätzlich werden Punkte für den geringsten Spritverbrauch vergeben. Alle Teilbewerbe zusammen addiert ergeben ein Gesamtergebnis und schlussendlich den "Winner Over All", den die Studenten der Technischen Universität Graz mit Ihrem Rennwagen "Tankia" 2008 am den 17.5 in Amerika für sich entscheiden konnten.

Nicht wie gewohnt in rot sondern mit spezieller blauer Lackierung maßen sie sich vier Tage lang gegen 120 Universitäten und Fachhochschulen aus der ganzen Welt. Die Studenten konnten die Teildisziplinen Business Presentation, Skidpad, Autocross und Acceleration klar für sich entscheiden. Außerdem holten sie in der Gesamtwertung der dynamischen Disziplinen den ersten Platz. Auch im Design konnte das Team aus Graz die Judges, die allesamt aus der internationalen Autoindustrie stammen von sich überzeugen. Die Technik des Autos überzeugte und übertraf somit alle anderen der insgesamt 120 Teams! Aufgrund der 35 Minuspunkte die das Team erhielt, weil das Auto nach dem Reglement von 2008 gebaut ist, belegte es im Design-Event den 3. Platz. Kurz vor der letzten Disziplin, dem Endurance, am Sonntag musste das Team aufgrund von starkem Niederschlag auf Regenreifen umrüsten. Als das Auto bereits in Startposition gebracht war, hörte der Regen auf und innerhalb kurzer Zeit war die Strecke bis auf zwei kleine Stellen wieder aufgetrocknet. So hatten die Studiosi keine andere Wahl und mussten mit den Regenreifen, die auf trockener Strecke weit weniger Grip haben, an den Start gehen.

Auch zwei weitere Teams, darunter die Grazer Kollegen von der FH Joanneum, waren mit Regenreifen gestartet und mussten nun mit den erschwerten Bedingungen kämpfen. Die Fahrer hatten schwer mit diesem Umstand zu kämpfen, doch letztendlich kann sich das Ergebnis sehen lasse - ein dritter Platz im Endurance trotz Regenreifen. Zusätzlich konnte das Team noch zwei Awards für besonderes innovative Lösungen am Fahrzeug mit nach Hause nehmen. Auch das zweite Grazer Team von der FH Joanneum kann auf einen erfolgreichen Bewerb zurückblicken und landete in der Gesamtwertung auf Platz 5. In den Disziplinen Skid Pad und Design konnten sie jeweils einen tollen zweiten Platz belegen.