Zunächst möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich vorzustellen. Ich bin Laura, eine 18-jährige Kartfahrerin aus Finnland. 2007 werde ich an den bedeutenden internationalen Meisterschaften der KF2-Klasse teilnehmen.

Seit neun Jahren bin ich in verschiedenen Klassen unterwegs und arbeite mich Schritt für Schritt zu den anspruchvollsten und härtesten Meisterschaften in der Welt nach oben. Angefangen hat alles bei kleinen nationalen Serien, mittlerweile ist mein Rennkalender voll mit internationalen Events. Im letzten Jahr habe ich es geschafft mich für das Europameisterschaftsfinale zu qualifizieren. Ich war eine von nur 24 Fahrern aus Nordeuropa, die es bis dorthin geschafft haben. Außerdem habe ich am Intercontinental A-Weltcup teilgenommen, der als inoffizielle Weltmeisterschaft für diese Kategorie gilt. Mit einigen Podestplatzierungen hatte ich des weiteren Erfolg in nationalen Rennklassen Finnlands.

Vom 16. bis 18. Februar bin ich beim Wintercup in Lonato, Italien, gefahren. Dort sind größtenteils die besten Kartfahrer der Welt an den Start gegangen, das Niveau war also sehr hoch. In meiner Klasse KF2 haben fast 90 Fahrer teilgenommen. Ich war sehr aufgeregt wieder zu einem Rennen zu fahren, da ich wegen des Winters eine fast viermonatige Pause hinter mir hatte.

Neue Motoren für die Saison 2007

Für die Saison 2007 haben wir neue Motoren bekommen, die auf 15.000 Umdrehungen begrenzt sind. Von den alten Motoren unterscheiden sie sich sehr. Wenn man nun einen kleinen Fehler macht, verliert man sofort viel Zeit. Ist einem so etwas früher passiert, konnte man das noch einfach ausgleichen. Mit den alten Motoren hat man schon bei relativ wenig Drehzahl viel Leistung gehabt. Mit den neuen Motoren muss man die Drehzahl im Auge behalten. Fällt sie zu weit nach unten, verliert man zu viel Geschwindigkeit und Zeit. Viele Fahrer mussten daher ihren Fahrstil von aggressiv auf weich umstellen. Ich selbst mag die alten Triebwerke noch sehr, aber ich finde die neuen nicht schlecht. So langsam fange ich an sie zu mögen, trotz der nötigen Umstellung. Letztlich sind die neuen Motoren schnell, vielleicht sogar schneller als die alten, auch wenn die Drehzahl begrenzt ist.

Nun zum Renngeschehen. Ich Training hatte ich einige technische Probleme, die wir aber beheben konnten. Nach dem Zeittraining lag ich auf dem 24. Platz. Ich denke das war ganz ok. Mein Ziel war es, ins Finale zu kommen und mit einer soliden Qualifikation kann man einen Grundstein dafür legen, also war ich sehr zufrieden mit dem Resultat.

Am Samstag standen die ersten Heats an. In meinen beiden Rennen bin ich neunte und zwölfte geworden. Eigentlich habe ich mir mehr ausgerechnet, doch wenn man bedenkt wie viel oder besser gesagt wie wenig ich nach der Winterpause gefahren bin, war meine Leistung schon recht gut. Da ich nach den ersten beiden Heats auf dem 13. Platz lag, musste ich nicht in den Hoffnungslauf, sondern zog direkt ins Halbfinale ein. Ein großer Vorteil daran war, dass ich meine Reifen schonen konnte. Somit hätten wir einen frischen Satz Reifen für das Finale gehabt.

Aus beiden Halbfinalläufen sollten sich die besten 17 für das Finale qualifizieren, mit dem 13. Startplatz hatte ich also gute Chancen mein persönliches Ziel zu erreichen. Ich hatte einen guten Start und lag schon auf der zehnten oder elften Position, als mich in der ersten Kurve jemand ziemlich hart von der Strecke geschoben hat. Mit den neuen Motoren, die auch einen Starter für das Anlassen des Karts mit sich bringen, konnte ich das Rennen immerhin fortsetzen, doch zu diesem Zeitpunkt lag ich schon auf dem letzten Platz.

Wegen des Unfalls war ich sehr enttäuscht und verärgert, denn ich konnte nichts dafür, es ist einfach jemand so hart in mich gefahren, dass ich abgeflogen bin. Da nur 14 Runden verblieben, brauchte ich ein Wunder, um noch ins Finale zu kommen. Trotz einer gebrochenen Achse konnte ich mich Dank guter Rundenzeiten noch auf den 21. Rang nach vorne fahren. Zumindest weiß ich, dass ich mein Bestes gegeben habe und die Hauptsache ist, dass ich schnell war.