Auf der Road America in Elkhart Lake meldet sich die American Le Mans Series am Sonntag nach einer kurzen Sommerpause zurück. Die Traditionsrennstrecke im US-Bundesstaat Wisconsin mit ihren zwölf zum Teil sehr schnellen Kurven stellt vor allem an die Fahrer hohe Anforderungen. "Da gibt es einige sehr schwierige Passagen, in denen sie sich was trauen müssen, um richtig schnell zu sein", sagt Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen. "Die Strecke ist eine der schönsten in den Staaten, eine echte Herausforderung."

Für Porsche sind in Elkhart Lake erneut zwei der in Weissach entwickelten RS Spyder am Start. Allerdings hat sich das Team Penske Motorsports, das die Autos im Auftrag von Porsche einsetzt, zu einem Fahrertausch entschlossen: Den RS Spyder mit der Startnummer 6 fahren diesmal Sascha Maassen (Belgien) und Timo Bernhard (Dittweiler), im Cockpit des Schwesterautos mit der Startnummer 7 wechseln sich Lucas Luhr (Monaco) und Romain Dumas (Frankreich) ab.

"Nachdem Porsche in der Meisterschaft in Führung liegt, wollen wir mit dieser Maßnahme auch für die Fahrer optimale Voraussetzungen für den Titelgewinn schaffen", erläutert Teamchef Roger Penske. Vor allem Sascha Maassen und Lucas Luhr, die in der Klasse LMP2 derzeit gemeinsam auf dem zweiten Platz der Fahrerwertung liegen, zählen zu den aussichtsreichsten Titelkandidaten. Durch den Fahrertausch erhöht sich für jeden von ihnen in den vier noch ausstehenden Rennen dieser Saison die Chance, die optimale Punktzahl zu holen. Hartmut Kristen: "Diese Unterstützung haben sie sich mit ihren tollen Leistungen in den bisherigen Rennen wirklich verdient."

Für die Fahrer bringt der Partnertausch keine größeren Umstellungen mit sich. "Wir sind ein Team", sagt Sascha Maassen, mit insgesamt 24 Klassensiegen einer der erfolgreichsten Piloten der American Le Mans Series, "und wenn uns der Fahrerwechsel als Team weiterbringt, sind wir dafür, ist doch klar." In Elkhart Lake hat er bereits im Juni, vor dem Rennen in Lime Rock Park, mit dem RS Spyder getestet. "Dabei haben wir ein gutes Basis-Setup für unser Auto erarbeitet, so dass wir jetzt schon gut vorbereitet zum Rennen kommen", berichtet er. "In der knappen Trainingszeit können wir uns dadurch ganz auf die Feinabstimmung des RS Spyder und die Auswahl der besten Reifen konzentrieren. Und natürlich darauf, uns im Qualifying eine gute Ausgangsposition fürs Rennen zu sichern."

Von der 6,51 Kilometer langen Strecke ist auch der Routinier im Porsche-Quartett sichtlich angetan, vor allem weil in den schnellen Kurven fahrerisches Geschick und Können gefragt ist: "Einige Ecken sind so schnell, da muss man schon ganz genau zielen, um den Einlenkpunkt nicht zu verpassen und gut durchzukommen. Aber das ist ganz nach unserem Geschmack." Wie man auf der Road America schnelle Rundenzeiten fährt, weiß vor allem Timo Bernhard noch aus dem Vorjahr: Damals stellte er seinen Porsche 911 GT3 RSR in der Klasse GT2 auf die Pole Position.

In dieser Klasse, in der modifizierte Seriensportwagen am Start sind, wollen sich Johannes van Overbeek (USA) und Wolf Henzler (Nürtingen) im Porsche 911 GT3 RSR von Flying Lizard Motorsports als Erster und Zweiter der Punktewertung weiter von ihren Verfolgern absetzen. Gute Chancen auf den Klassensieg haben auch Mike Rockenfeller (Monaco) und Marcel Tiemann (Monaco) im 911 GT3 RSR von Alex Job Racing sowie Jörg Bergmeister (Langenfeld) und Patrick Long (USA), die Titelverteidiger und Road-America-Sieger 2005, die sich den 911 GT3 RSR von Petersen Motorsports/White Lightning Racing teilen.