Am letzten Sonntag hieß es noch: Der Regen macht die Formel 1 spannend - und chaotisch. Nun sorgte der Wettergott auch in der Grand Prix Masters für Chaos. Eigentlich lautet das Motto der GP Masters: Ruhig und besonnen zu fahren, keine Risiken einzugehen und die Autos nicht zu beschädigen. Davon war im Chaos von Silverstone anfangs nicht viel zu sehen.

Das Chaos begann mit einem Problem am Auto von Nigel Mansell, der sich schon in der Aufwärmrunde drehte und dann mit anderthalb Runden Rückstand ins Rennen gehen musste. Nach einer Runde ging er erneut an die Box, um 17 Runden vor dem Ende noch einmal ins Geschehen einzugreifen. Aber auch dieses Gastspiel des Publikumslieblings dauerte nur eine Runde, bevor er sein Auto endgültig abstellte.

Genauso schlecht begann das Rennen für den zweiten Lokalhelden: Derek Warwick lieferte sich nur zwei Runden einen Kampf mit Stefan Johansson und Christian Danner um die Spitze. Dann fuhr er über das linke Vorderrad von René Arnoux und schied nach einer kleinen Flugeinlage mit gebrochener Radaufhängung aus. Zuvor hatte er sich bereits einen Synchron-Dreher mit Christian Danner geleistet, welcher beide weit zurückwarf.

Aber auch die anderen gingen nicht minder aggressiv zu Werke: In den ersten Runden hagelte es auf regennasser Fahrbahn Dreher, Ausrutscher und Überholmanöver. Einen der spannendsten Kämpfe lieferten sich Eddie Cheever und Eric van de Poele, die sich rundenlang um die Führung duellierten und mehrfach die Positionen wechselten.

Dahinter gab es einen Vierkampf um Platz 3 zwischen Lammers, de Cesaris, Caffi und Stuck. Zwei Fahrer dieses Quartetts verabschiedeten sich durch eine Kollision aus dem Kampf um den letzten Podestplatz: Andrea de Cesaris fuhr Jan Lammers ins Heck, was ihn den Front- und Lammers den Heckflügel kostete. Kurz darauf pflügte Strietzel Stuck durch das Kiesbett, kam jedoch unbeschadet zurück auf die Strecke. Somit schien der Weg für Alex Caffi frei zu sein. Doch von hinten kamen die Deutschen: Zuerst überholte ihn Stuck, dann schlug Danner zu, der sich nach seinem Dreher bravourös nach vorne gekämpft hatte. Im Duell der Deutschen setzte sich Danner durch, der sich damit immerhin noch Platz 3 sicherte.

Vorne verschenkte Eric van de Poele seine Siegchance nach einem der unzähligen Dreher des Rennens. Platz 2 hinter dem Sieger Eddie Cheever war jedoch nicht gefährdet. Das Podium komplettierte der Pole-Mann Christian Danner.

Rennergebnis

1 Cheever 1:01:08.625
2 Van de Poele 1:01:25.302 16.677
3 Danner 1:01:45.180 36.555
4 Stuck 1:02:02.139 53.514
5 Caffi 1:02:11.648 1:03.023
6 Patrese 1:02:15.492 1:06.867
7 Martini 1:00:52.400 1 Runde
8 Fittipaldi 1:01:13.217 1 Runde
9 Arnoux 1:01:55.250 1 Runde
10 De Cesaris 1:01:34.298 2 Runden
11 Tambay 1:01:49.162 3 Runden
12 Johansson 55:22.246 4 Runden
13 Lammers 34:44.025 13 Runden
14 Salazar 19:30.140 20 Runden
- Mansell nicht gewertet
- Warwick nicht gewertet