Die Erfahrung setzte sich beim ersten der beiden britischen F3-Läufe in Silverstone durch: Mike Conway, der Führende in der Meisterschaft, nutzte das Wissen aus unzähligen Silverstone-Rennen im Regen, um sich in den ersten Runden einen entscheidenden Vorteil gegen seinen eigentlich etwas schnelleren Teamkollegen Bruno Senna zu verschaffen und den dann auch ins Ziel zu retten.

Senna, als Zweiter vor dem Holländer Yelmer Burmaan auf dem Podium, war zunächst ziemlich enttäuscht - nach der Pole Position hatte er fest auf seinen fünften Saisonsieg gesetzt: "Ich hatte einen wirklich perfekten Start - aber was mir fehlte, war die Erfahrung im Nassen auf dieser Strecke. Ich habe in den ersten Runden einfach keinen Grip gefunden, während mein Teamkollege ganz genau wusste, welche Linie er nehmen muss. Deshalb konnte er mich auch überholen und ein ganzes Stück wegfahren, fünf Sekunden in den ersten drei, vier Runden. Dann hatte ich es raus, habe auch meinen Rhythmus gefunden und konnte wieder näher kommen."

Eine Sekunde pro Runde nahm der Brasilianer in dieser Phase dem führenden Engländer ab, fuhr dabei auch die schnellste Rennrunde - ehe wegen eines Abflugs im hinteren Feld das Safety-Car herauskam. "Nach dem Re-Start habe ich es noch ein- oder zweimal wirklich probiert, aber Mike war sehr clever, hat mich in den Kurven, in denen ich deutlich schneller war, hinter sich gehalten... Und zum Schluss wollte ich dann nicht mehr zu viel riskieren, um nicht noch einen Fehler zu machen. Jetzt hoffe ich bloß, dass es im zweiten Rennen auch noch nass ist, dann könnte ich die Erfahrung jetzt sicher gleich von Anfang an umsetzen."

Maro Engel als Zehnter brachte auch der gewünschte Regen nicht den großen Sprung nach vorn: "Ich hatte an sich einen sehr guten Start, kam bis auf Platz sechs nach vorne, habe dann versucht, am Fünften vorbeizukommen, der hat mich ein bisschen ins Gras gedrängt, da musste ich leicht vom Gas, in Becketts rein war dann Burmaan auf der linken Seite neben mir, wir sind zusammen durch, dann haben wir uns in der Kurve berührt und er hat Glück gehabt, ich habe Pech gehabt, habe mich gedreht - und dann war ich Letzter. Dann musste ich mich halt wieder nach vorne kämpfen. Ich hatte auch vorne links die Aufhängung verbogen, dafür war es nicht schlecht, noch Zehnter zu werden. Vor allem, weil ich auch beim Re-Start noch Pech hatte. Da stand mir ein Überrundeter im Weg, so dass mich von hinten noch einer geschnappt hat. Das ist einfach nicht mein Wochenende."