Der australische Rennfahrer Joey Mawson ist mit einer dreijährigen Doping-Sperre belegt worden und darf bis Mai 2026 nicht mehr in Rennserien starten, die sich dem Anti-Doping-Kodex in Übereinstimmung mit dem WADA-Code der Welt-Anti-Doping-Agentur verpflichtet haben. Der 28-Jährige wurde am 13. Mai 2023 während eines Rennwochenendes der australischen S5000-Formel-Meisterschaft positiv getestet und daraufhin umgehend suspendiert.
Die zuständige nationale Sportbehörde namens Sports Integrity Australia hat Mawson mit rückwirkend für drei Jahre von Rennveranstaltungen ausgeschlossen. Der Sydneysider gewann in den Jahren 2021 und 2022 die heimische S5000-Meisterschaft, die zwischen 2019 und 2023 unter anderem im Rahmenprogramm der Supercar-Serie ausgetragen wurde. Davor startete Mawson im Porsche Carrera- und Supercup sowie 2018 in der GP3-Serie im Rahmen der Formel 1.

Deutsche Formel 4: Als Joey Mawson Mick Schumacher bezwang
Deutsche Motorsport-Fans kennen Mawson nicht nur aus dem Carrera Cup, sondern auch von seinem Titelkampf 2016 gegen Mick Schumacher in der ADAC Formel 4. In der deutschen Nachwuchsserie setzte sich der damals für Van Amersfoort startende Mawson mit 52 Punkten gegen Schumacher durch, der nach einem Jahr vom niederländischen Rennstall zu Prema gewechselt war. 2017 stiegen die beiden Titelrivalen in die ebenfalls eingestellte Formel-3-Europameisterschaft auf.
Mawson wurde nun zur Last gelegt, ein Mittel eingenommen zu haben, das auf der Doping-Liste aufgeführt ist. "Meine Absicht war immer, es nur für mein Lauftraining zu verwenden", schrieb Mawson an diesem Dienstag in einem ausführlichen Beitrag auf seiner Facebook-Fanseite. "Mein größter Fehler (und obwohl Nachlässigkeit keine Entschuldigung für einen Sportler ist, ist es die Wahrheit) war, dass ich nicht überprüft habe, ob das Mittel für den Wettkampf zugelassen und nicht auf der Verbotsliste steht."
Mawson habe laut eigenen Angaben nie die Absicht gehabt, ein Mittel zur Verbesserung seines Rennfahrens einzunehmen: "Das Risiko und die Konsequenzen für einen Fahrer, ein solches Mittel zu nehmen, um einen minimalen Nutzen für die Gesamtleistung zu erzielen, machen absolut keinen Sinn. Es war ein Fehler, und nun muss ich die Konsequenzen dieses Fehlers tragen, indem ich drei Jahre meiner Karriere verliere und mein Ruf Schaden nimmt."

Mittel steht schon seit 2016 auf der Doping-Liste
Bei dem verbotenen Mittel handelte es sich laut Mawson um 'Mildronate', auch bekannt als Meldonium. Er habe es auf Empfehlung seiner damaligen Freundin bei Amazon bestellt und es habe laut seinem Statement keinen Hinweis darauf gegeben, dass dieses Mittel nicht für Sportler zugelassen ist.
Meldonium wurde allerdings bereits am 01. Januar 2016 von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) auf die Liste der verbotenen Substanzen gesetzt. Es wird als ein Mittel angesehen, das die sportliche Leistung unzulässig steigern kann, insbesondere durch die Verbesserung der Ausdauer und die Unterstützung der Erholung. Die frühere Tennis-Weltklassespielerin Maria Sharapova wurde 2016 ebenfalls positiv auf Meldonium getestet und zunächst für zwei Jahre gesperrt. Die Sperre der Russin wurde später auf 15 Monate verkürzt.

Joey Mawson: "Das hat mich wirklich zerstört"
Mawson über die Zeit nach seiner Suspendierung während der laufenden S5000-Saison 2023: "Ohne Zweifel habe ich seit dem 27. Juni, als die Nachricht bekannt wurde, die dunkelsten Stunden, Tage und Monate meines Lebens durchlebt. Ein lebendiger Albtraum, aus dem ich monatelang nicht erwachen konnte. Am schwersten war es zu wissen, dass ich meine Eltern, mein Team, meine Sponsoren, mein Management und alle Menschen, die mich unterstützt haben, mit meinem Fehler enttäuscht habe. Das hat mich wirklich zerstört und mein geistiges Wohlbefinden für lange Zeit in einen beschädigten und zerrütteten Zustand versetzt."
Mawson entschuldigte sich in seinem öffentlichen Schreiben bei allen Menschen, die er enttäuscht habe. Und schrieb am Ende: "Ich hoffe, nach dem 13. Mai 2026 zum Rennsport zurückzukehren. Ich liebe das Rennfahren, meine Leidenschaft wird nicht verschwinden. Ich vermisse es jeden Tag, und ich hoffe, dass ich eines Tages wieder im Cockpit sitzen kann."
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