Damit liegt der 18 Jahre alte Neuseeländer vom Spreewälder Team ma-con Motorsport 60 Zähler vor Verfolger Patrick Schranner (19, Ingolstadt/Team KUG supported by TNB). Schranner ist bei den Saisonläufen 13 bis 15 auf dem EuroSpeedway unter Zugzwang, will er die Weichen im Titelrennen des ADAC Formel Masters noch zu seinen Gunsten umstellen.

"Ganz klar: Auch in der Lausitz muss ich Richie so weit wie möglich hinter mir lassen und dabei im Idealfall gewinnen. Solange ich eine Chance auf den Titel habe, werde ich auch versuchen, diese zu nutzen", so lautet Schranners Kampfansage. Dass er siegen kann, hat der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport in diesem Jahr schon mehrfach bewiesen, zuletzt mit einem Doppelpack beim vorangegangenen Rennwochenende in Assen (NL).

Aber trotz dieser beiden Triumphe konnte Schranner kaum Boden auf Stanaway gutmachen, denn wenn der Kiwi nicht selbst siegt, ist er bisher jedes Mal Zweiter geworden. Und für sein Heimspiel auf dem EuroSpeedway fühlt sich der Wahl- Berliner gut gerüstet: "Wir haben hier sehr vielversprechende Tests absolviert, bei denen wir eine gute Abstimmung für das Auto herausgearbeitet haben." Dass der 4,5 Kilometer lange EuroSpeedway eine anspruchsvolle Strecke ist, weiß auch Schranner: "Das Wechselspiel aus schnellen Passagen und dem winkeligen Infield macht es einem nicht einfach, einen Rhythmus zu finden." Richie Stanaways Teamkollege Mario Farnbacher (18, Lichtenau) hat eine weitere Herausforderung ausgemacht: "Es gibt sehr wellige Passagen, wo es Auto und Fahrer ordentlich durchschüttelt."

Farnbacher erhofft sich ersten Sieg

Farnbacher hat sich mit sechs Podiumsplätzen in Folge fest auf Tabellenplatz drei etabliert. Ein Pokal fehlt allerdings noch in seiner Sammlung: der des Siegers. Diese Lücke will der jüngste Spross der bekannten Rennfahrerfamilie möglichst bald füllen. Pascal Wehrlein, neben Schranner und Farnbacher der dritte Förderpilot der ADAC Stiftung Sport in der Serie, hat bereits einen Sieg auf dem Konto. Doch nach seinem Triumph auf dem "Mut-Kurs" Sachsenring lief beim anschließenden Heimspiel des 15-jährigen Worndorfers in Hockenheim nicht viel zusammen. Erst in Assen stieg die Formkurve des Tabellenvierten wieder an, auch wenn es fürs Podium nicht ganz gereicht hat. Auf dem EuroSpeedway hat Wehrlein – zumindest indirekt – Heimspiel: Sein Team Mücke Motorsport ist unweit der Strecke in Berlin zu Hause, außerdem startet Wehrlein unter der Bewerbung des ADAC Berlin Brandenburg, dem Gastgeber des aktuellen ADAC Masters Weekends.