Langsam aber sicher spitzt sich auf der anderen Seite des großen Teiches der Titelkampf zu. In der Indy Racing League bleiben nur noch fünf Rennen, um den ersten Meister seit der Wiedervereinigung zu finden. Nach vielen Rennen auf Ovalen und einigen wenigen auf Rundkursen zieht es das Championat zum ersten Mal in der Saison 2008 auf einen Flugplatz. Das Ziel lautet: Edmonton, Kanada.

Auf den Runways des Flughafens sind erstmals die Fahrer und Teams der ehemaligen ChampCar-Serie im Vorteil - im Gegensatz zu ihren Kontrahenten sind sie in den letzten Jahren regelmäßig in Edmonton gefahren. Den 13. Saisonlauf nutzt zudem ein alter Freund für sein Comeback: der Kanadier Paul Tracy lässt es sich nicht nehmen, auf heimischem Boden an den Start zu gehen. Bei seinen drei Starts auf der 1,96 Meilen langen Strecke wurde Tracy bisher ein Mal Dritter und zwei Mal Fünfter.

Paul Tracy fährt wieder, Foto: Sutton
Paul Tracy fährt wieder, Foto: Sutton

"Es ist toll wieder da zu sein. Der ganze Deal hat sich in letzter Sekunde ergeben", sagt Tracy, der für Derick Walkers Rennstall Vision Racing an den Start gehen wird. "Es ist ein Sprung ins kalte Wasser, aber ich denke das Team ist motiviert, ich bin ebenfalls motiviert. Wenn wir ein gutes Resultat holen, werden wir sehen wie es in der Zukunft weitergehen kann. Das ist wirklich der erste Schritt um wieder in die Serie einzusteigen."

Im Kampf um die Meisterschaft wird Tracy keine Rolle mehr spielen. Hinter dem Tabellenführer Scott Dixon können sich nur noch drei Piloten Chancen auf den Titel ausrechnen: Helio Castroneves, Tony Kanaan und Dan Wheldon. Alle drei haben weniger als 100 Zähler Rückstand auf die Spitze, für alle ist es das erste Rennen auf dem Flughafen der kanadischen Metropole.

Hoffnungen auf ein gutes Resultat macht sich Bruno Junqueira. Der Brasilianer überraschte beim letzten Rennen in Mid-Ohio, als er gegen Ende die Führung übernehmen konnte und ihm nur ein wenig Treibstoff fehlte um es bis ins Ziel zu schaffen. "Ich habe eine Menge Selbstvertrauen geschöpft. Ich kenne die Strecke und hatte in Edmonton vor einem Jahr ein gutes Rennen", berichtet Junqueira. "Leider bin ich nur Siebter geworden, weil es beim Boxenstopp Probleme gab. Auf jeden Fall waren wir konkurrenzfähig; die ganze Zeit habe ich mit Paul Tracy gekämpft." Ob nun ein weiteres Duell folgt...?