Nachdem Jean Alesi am Dienstag nicht am Training für die Indy 500 teilnehmen konnte, weil sein Team Fan Force United Änderungen am Lotus-Motor vornehmen musste, sieht er seinen unverändert langsamen Boliden nach der Einheit am Mittwoch als Sicherheitsrisiko. "Ich fühle mich im Moment sehr unsicher, weil ich in der Mitte der Strecke ziemlich langsam unterwegs bin", erklärte der ehemalige Formel-1-Pilot. "Also mache ich mir Sorgen um meine Fahrerkollegen, wenn wir es nicht schaffen den Speed zu finden, den wir brauchen.

Er habe bei voller Fahrt maximal 205 Meilen pro Stunde erreicht - Josef Newgarden setzte mit über 222 Meilen pro Stunde den Spitzenwert des Tages. "Deshalb ist es momentan keine angenehme Position", so Alesi, der mit seiner Meinung nicht alleine dasteht. "Ich möchte nicht in seinen Schuhen stecken", sagte der Venezolaner E.J Viso und ergänzte: "Es ist offensichtlich, dass sie untermotorisiert sind. Um das Auto schneller zu machen muss man es viel trimmen und wenn man das tut, dann wird das Auto schwieriger zu fahren. Er ist ein Rookie und fährt zum ersten Mal in einem Oval und noch dazu vermutlich im härtesten der Saison."

Die IndyCar-Offiziellen reagierten auf die Aussage Jean Alesis und stellen die Sicherheit an oberste Stelle. "Die IndyCar beobachtet die Situation genau und befindet sich in anhaltenden Diskussionen mit den Herstellern", erklärte der stellvertretende Technik-Chef der IndyCar-Serie, Will Phillips.

Lotus konnte in dieser Saison noch keinen Sieg feiern und war konstant langsamer als Honda und Chevrolet. Im April entließ der Hersteller zwei Teams aus dem Motorenvertrag und erlaubte ihnen andere Triebwerke zu benutzen. Nun sind Alesi und Simona de Silvestro in ihren Lotus-betriebenen Boliden bei der Vorbereitung auf den Klassiker die langsamsten auf dem Indianapolis Motor Speedway. Alesi hatte am Montag von den Offiziellen einen zusätzlichen PS-Schub zugestanden bekommen, um den dritten und vierten Teil des obligatorischen Rookie-Tests absolvieren zu können.

Kollegin de Silvestro teilt die Sorgen des ehemaligen Formel-1-Piloten bezüglich des mangelnden Speeds übrigens nicht. "Ich würde nicht sagen, dass es unsicher ist, aber man ist definitiv 30 anderen Autos im Weg, die schneller sind", sagte sie. "Man muss nur ruhig bleiben und Platz machen."