Keine guten Nachrichten für die IndyCar-Serie: Auf Grund finanzieller Probleme zieht sich das legendäre Newman/Haas-Team mit sofortiger Wirkung aus der Meisterschaft zurück. Noch 2011 verhalf man Oriol Servia zum vierten Platz in der Fahrerwertung. Zudem war der junge James Hinchcliffe für die Amerikaner im Einsatz. Ein Statement bestätigte am späten Donnerstagabend nun jedoch, dass man 2012 nicht mehr an den Start gehen werde.

Teambesitzer Carl Haas erklärte: "Das wirtschaftliche Klima lässt zur Zeit eine Teilnahme im Formelsport für Newman/Haas Racing nicht länger zu." Das Team wurde 1983 von Haas und der vor drei Jahren verstorbenen Hollywoodlegende Paul Newman gegründet. Das verpflichtete bereits in seiner Debütsaison Ex-F1-Weltmeister Mario Andretti und gewann mit seinem Star-Piloten schon im darauffolgenden Jahr den CART-Titel. Mit Andrettis Sohn Michael holte das Team 1991 dann den nächsten Titel.

Acht Titel in Amerika

Zusammen mit Sebastien Bourdais war das Team jahrelang das Maß der Dinge, Foto: Sutton
Zusammen mit Sebastien Bourdais war das Team jahrelang das Maß der Dinge, Foto: Sutton

Für die Saison 1993 gelang der nächste Coup und mit Nigel Mansell wurde sogar der amtierende Formel-1-Weltmeister verpflichtet. Der Brite gewann auf Anhieb die Meisterschaft. 2002 holte die Truppe mit dem späteren Toyota-F1-Piloten Cristiano da Matta den nächsten Triumph, ehe man mit Sebastien Bourdais zwischen 2004 und 2007 vier weitere Titel in der ChampCar-Serie einfuhr. In den letzten Jahren war man unter anderem mit Graham Rahal und Ex-Jaguar-F1-Fahrer Justin Wilson unterwegs, der in Detroit 2008 den letzten Sieg für das Team holte.

Insgesamt konnte die legendäre Mannschaft 107 Triumphe im Oberhaus des amerikanischen Motorsports feiern. Trotz der Unterstützung durch den dritten Team-Partner Mike Lanigan, der bereits ein Jahr vor Newmans Tod zum Team gestoßen war, verzeichnete die Truppe in den letzten Jahren immer schlechtere Leistungen, die sich dementsprechend auch auf die Finanzen des einst so glorreichen Teams auswirkten. Obwohl das Team um den mittlerweile 81-jährigen Haas im vergangenen Jahr wieder im Aufwind schien, reichte es nun nicht mehr, um ein vernünftiges Programm auf die Beine zu stellen.