Mit einem Vierfachsieg des RS Spyder und einem zweiten Platz des GT3 RSR sicherte sich Porsche vorzeitig die Fahrer-Titel in der LMP2- und der GT2-Klasse der American Le Mans Series. Vor dem letzten Rennen liegen sowohl die RS Spyder-Piloten Timo Bernhard (Dittweiler) und Romain Dumas (Frankreich), als auch Jörg Bergmeister (Langenfeld) und Wolf Henzler (Nürtingen) im Porsche GT3 RSR uneinholbar vorne. Darüber hinaus entschieden die Teams Penske Racing und Flying Lizard Motorsports die Teamwertung in ihren Klassen für sich.

Erstmals setzte Penske Racing beim "Petit Le Mans", dem 1.000-Meilen-Rennen auf der Strecke Road Atlanta, drei 503 PS starke Porsche RS Spyder mit Benzindirekteinspritzung (DFI) ein. In einem turbulenten Rennen, das von insgesamt elf Gelbphasen unterbrochen war, verwiesen die Penske-Piloten Ryan Briscoe (Australien) und Helio Castroneves (USA) ihre Teamkollegen Bernhard/Dumas knapp auf die zweite Position. Dritte wurden Sascha Maasen (Aachen), Patrick Long (USA) und Emmanuel Collard (Frankreich) im dritten Penske-Auto. Mit Platz vier machten Dario Franchitti (Großritannien), Butch Leitzinger (USA) und Andy Lally (USA) im RS Spyder des Teams Dyson Racing die Triumphfahrt von Porsche perfekt.

"Das war ein perfektes Wochenende. Bestzeit im Qualifying, Sieg im Rennen und vorzeitiger Gewinn der Teammeisterschaft – besser kann es wirklich nicht laufen", freute sich Ryan Briscoe. "Obendrein war es eine tolle Sache, mir mit meinen Teamkollegen aus der IndyCar-Serie Helio Castroneves das Cockpit zu teilen. Wir hatten jede Menge Spaß und haben keine Fehler gemacht."

Dass sie sich ihren Teamkollegen geschlagen geben mussten, nahmen Timo Bernhard und Romain Dumas gerne in Kauf. Was für beide zählte, war die erfolgreiche Titelverteidigung in der LMP2-Klasse. "In diesem Jahr war der Kampf gegen die Acura extrem hart. Vor diesem Rennen haben wir noch einmal alles mobilisiert und sehr viel Energie in Testfahrten gesteckt. Das hat sich ausgezahlt", sagte Timo Bernhard. "Ab dem Moment, als der Acura von David Brabham, Scott Sharp und Dario Franchitti ausgefallen war, sind wir ziemlich auf Sicherheit gefahren. Dennoch war es heute sehr schwierig sich aus allem herauszuhalten und keine Fehler zu machen", ergänzte der alte und neuen LMP2-Champion. "Ich bin einfach nur glücklich", jubelte Teamkollege Romain Dumas. "Wir haben in den letzten Rennen so viel Pech gehabt und auch einige Fehler gemacht. Ich kann kaum glauben, dass wir es wieder geschafft haben."

Auch in der Klasse GT2 für modifizierte Seriensportwagen knallten im Porsche-Lager die Sektkorken. Mit Platz zwei sicherten sich Jörg Bergmeister und Wolf Henzler im Porsche GT3 RSR vorzeitig den Fahrertitel und bescherten Flying Lizard Motorsports den Sieg in der Teammeisterschaft. "Das Rennen hätte ruhig noch eine Stunde länger dauern könne, denn ganz zum Schluss im Dunkeln bin ich meine schnellste Runde gefahren. Aber Hauptsache wir haben den Titel", sagte Jörg Bergmeister. "Ausschlaggebend war in dieser Saison unsere Konstanz. Abgesehen von St. Petersburg waren wir bei jedem Rennen auf dem Podium", ergänzte er. Auch Wolf Henzler war mehr als zufrieden: "Wahnsinn – mein erster Titel in der ALMS. Und den haben wir uns mit vier Saisonsiegen absolut verdient." Auch Gaststarter Marc Lieb, der Bergmeister und Henzler als dritter Fahrer unterstützte, durfte sich als Gewinner fühlen. "Ich bin froh, dass das Team Flying Lizard auf meine Fahrkünste vertraut hat und ich Jörg und Wolf bei ihrem Titelgewinn Schützenhilfe leisten durfte", sagte Lieb nach dem Rennen.

Voll des Lobes war auch Porsche-Sportchef Hartmut Kristen: "Die Zuschauer haben heute ein absolut tolles Rennen gesehen, das zehn Stunden lang faszinierenden Motorsport geboten hat. Ich in sehr stolz darauf, dass wir in der LMP2- und der GT2-Klasse vorzeitig die Fahrertitel gewonnen haben. Glückwunsch auch an die Teams Penske Racing und Flying Lizard Motorsports zum Gewinn der Teammeisterschaft. Vor der Leistung aller Beteiligten kann ich nur den Hut ziehen."