Nach dem verregneten Freitag ging das Qualifying bei perfekten äußeren Bedingungen über die Bühne. Im letzten Qualifikationstraining der ALMS fuhr Neel Jani im Lola B12/60 Coupe mit Toyota-Motor von Rebellion Racing mit einer Zeit von 1:09.254 Minuten auf die Pole Position. Im HPD ARX-03c gab Lucas Luhr alles für seine 24. ALMS-Pole und holte alles aus dem Auto heraus, doch es sollte nicht reichen: Die 1:10.397 bedeutete Rang zwei. Chris Dyson sorgte in seinem Mazda-befeuerten Lola-Coupe für eine Unterbrechung, als er sich in der Schikane auf dieselbe Art wie am Morgen rausdrehte. Die Bremsbalance war zu weit nach hinten gestellt, doch für Klassenrang drei reichte es noch. Der DeltaWing war mit 1:16.206 Minuten langsamer als alle LMP2 und LMPC.

In der LMP2 hatte Level 5 Motorsport wieder die Nase knapp vorn. Ryan Briscoe knallte in letzter Sekunde eine 1:12.490 im Auto des Tabellenführers Scott Tucker in den Asphalt. Damit fing er in letzter Sekunde den Extreme-Speed-HPD von David Brabham ab, der auf 1:12.668 Minuten kam. Die Nummer-2-Fahrzeuge der beiden Teams waren deutlich langsamer: Guy Cosmo stellte den zweiten HPD ARX-03b von Level 5 in 1:13.637 Minuten auf die dritte Position, gefolgt von Johannes van Overbeek im zweiten Fahrzeug von Extreme Speed.

Ferrari schlägt Viper und Corvette im Tausendstel-Kracher

Titelfavorit Scott Tucker steht dank Ryan Briscoe auf der LMP2-Pole, Foto: ALMS
Titelfavorit Scott Tucker steht dank Ryan Briscoe auf der LMP2-Pole, Foto: ALMS

Wie üblich actionreich gestaltete sich das GT-Qualifying. Der Risi-Ferrari legte gefahren von Matteo Malucelli mit einer 1:18.861 eine frühe Bestzeit hin. Der Italiener stellte den Ferrari 458 Italia daraufhin an der Box ab und sah zu. Jonathan Bomarito attackierte in seiner SRT Viper diese Zeit als Erster, verfehlte sie aber 27 Tausendstelsekunden. Nun war es Antonio Garcia, der in seiner Corvette zum Angriff blies, doch mehr als 1:19.128 Minuten waren nicht drin. Diese Zeit wurde am Ende auch noch von Marc Goosens in der zweiten Viper mit einer 1:19.017 unterboten. Dahinter kam Dirk Müller mit dem BMW Z4 GTE auf die fünfte Position, gefolgt von Bryan Sellers im Falken-Porsche.

Zunächst sah in der LMPC alles danach aus, als würde Bruno Junqueira für RSR Racing die Pole Position in der Klasse für einheitliche Oreca FLM09-Prototypen holen. Doch vier Minuten vor Schluss schlug Dane Cameron für PR1 Mathiasen Motorsport zurück: Mit einer fantastischen Runde von 1:14.955 Minuten sicherte er sich, David Cheng und Titelanwärter Mike Guasch die Pole Position. Kurz vor Schluss schlug Junqueira beim Versuch, die Bestzeit zurückzuholen, in die Reifenstapel ein, konnte aber das Auto zurück an die Box bringen. Die dritte Position ging an Tom Kimber-Smith und Core Autosport.

Noch ist nichts entschieden

Corvette Racing will die C6 ZR1 mit einem Titelgewinn in den Ruhestand schicken, Foto: ALMS
Corvette Racing will die C6 ZR1 mit einem Titelgewinn in den Ruhestand schicken, Foto: ALMS

In der GTC holten die Herausforderer die Bestzeit. Spencer Pumpelly stellte den Porsche 911 GT3 Cup von Flying Lizard Motorsport mit einer Zeit von 1:24.118 Minuten zum dritten Mal in dieser Saison auf die Pole Position. Zunächst sah es danach aus, als könnte Patrick Dempsey dank einer schnellen Runde von Andy Lally dahinter von der zweiten Position aus starten. Doch in der allerletzten fliegenden Runde fing Jeroen Bleekemolen das Promi-Fahrzeug ab und nahm in seinem Alex-Job-Porsche den zweiten Platz mit 0,315 Sekunden Rückstand auf Pumpelly ein. Damit war er 47 Tausendstelsekunden schneller als Lally.

Für das Rennen verspricht der Quali-Verlauf einiges an Spannung. Es wird vermutet, dass Rebellion eine spezielle Qualifying-Abstimmung fährt, worauf Pickett Racing nicht zurückgreifen kann. Darüber hinaus müssen die Fahrzeuge rund zehn Stunden halten, Gelbphasen lassen das Feld immer zusammenrücken. In allen Klassen wird mit starkem Wettbewerb gerechnet. Nach dem 25-minütigen Warm Up startet das Petit Le Mans am morgigen Samstag um 17:30 Uhr deutscher Zeit und dauert bis maximal 3:30 Uhr in der Nacht an. Es ist das letzte Rennen in der Geschichte der American Le Mans Series.