Bei der zweiten Saisonveranstaltung der IDM vor 8.500 Zuschauern in der Motorsport Arena Oschersleben gingen die Siege in der IDM 125 an den Norweger Henning Flathaug (Samstag) und den Niederländer Thomas van Leeuwen (Sonntag). Die beiden Rennsiege in der IDM Moto3 holten sich der Niederländer Ernst Dubbink, sowie Luca Grünwald aus Waldkraiburg.

Die Rennen fanden unter sehr schlechten Witterungsbedingungen statt. Am Samstag hatte sich neben Temperaturen unter 10 Grad auch noch Regen eingestellt, am Sonntag blieb es zwar trocken, aber weiter sehr kühl.

Beim Zeittraining am Samstag schienen die 125er Zwei- und 250er Viertakter, die gemeinsam starten, noch gleichstark. Die Pole Position ging an Peter Sebastyen (IDM 125) und damit zum ersten Mal in der IDM-Geschichte an einen Ungarn. Die zweit- und drittschnellsten Zeiten fuhren mit Michael Ecklmaier und Luca Grünwald zwei Moto3-Piloten. Komplettiert wurde die erste Startreihe durch den Norweger Henning Flathaug (IDM 125).

Samstag: Nass, kalt und einsam

"Es war kalt, nass und einsam." Dieser Satz des Hamburgers Max Maurischat beschreibt kurz und knapp das Samstagsrennen der IDM 125/Moto3. Eine nasse Piste und niedrige Temperaturen hatten schon vor dem Start die Rennleitung veranlasst, dass Rennen aufgrund witterungsbedingter Sicherheitsbedenken von 21 auf 15 Runden zu verkürzen.

Zwar kamen Luca Grünwald und Michael Ecklmaier am besten vom Start weg. Die Freude war jedoch kurz. Der Bayer Ecklmaier kam schon aus der ersten Runde nicht zurück, Grünwald (Highsider ausgangs Hotelkurve) fehlte nach Runde zwei. Die Liste der gestürzten beziehungsweise ausgeschiedenen Piloten wurde von Runde zu Runde länger: van de Bunt, Schack, Ullrich, Kämmerling, Gradinger, Huthmacher, van Leeuwen, Jonker ... ein wahres Sturzfestival.

An der Spitze machte sich der Norweger Flathaug (Honda RS 125) aus dem Staub, schon nach wenigen Runden betrug sein Vorsprung auf die Verfolger Maurischat (KTM) und den Ungarn Sebastyen (Derbi) fünf beziehungsweise zehn Sekunden. Drei Piloten mit Zweitakt-Maschinen beherrschten das Feld, zumal die schnellsten Moto3-Piloten mit Grünwald und Ecklmaier schon frühzeitig ausgeschieden waren.

Etwas Spannung kam erst wieder auf, als in den Runden zehn und elf Maurischat plötzlich enorm aufdrehte und dem Spitzenreiter Flathaug pro Runde fast zwei Sekunden abnahm. Er reduzierte seinen Rückstand auf nur noch 2,3 Sekunden. Flathaug kam wieder ins Visier des Hamburgers. Drei heftige Rutscher überzeugten dann Maurischat davon, lieber Rang zwei sicher ins Ziel zu bringen. Hinter Flathaug, der seinen ersten IDM-Sieg einfuhr, wurden Maurischat und Sebastyen als Zweiter und Dritter abgewunken – so lautet auch die Reihenfolge in der IDM 125-Wertung.

Henning Flathaug: "Ich hatte einen sehr guten Start, habe gleich gepusht und es hat geklappt, mich sofort abzusetzen. Das war mein Plan. Am Ende musste ich noch mal puschen, da mir die anderen näher kamen. Ich bin absolut happy, dass ich mein erstes IDM-Rennen gewonnen habe."

Der schnellste Moto3-Pilot kam mit Gaststarter Ernst Dubbink (NED) deutliche 50 Sekunden hinter dem Sieger ins Ziel. Da Dubbink keine IDM-Punkte erhält, sicherte sich der Burgstädter Klaus Heidel die 25 Zähler für den Besten der Moto3-Wertung. Ein starkes Rennen fuhr auch IDM-Neuling Christoph Beinlich aus Pößneck und schaffte am Ende seinen ersten IDM-Podiumsplatz.

Sonntag: Moto3 dominiert

Ganz anders als beim Samstagsrennen hatten am Sonntag die Moto3-Piloten die Nase vorn. Gleich vier der Viertakt-Hondas gingen nach dem Start in Front. Luca Grünwald und Klaus Heidel konnten sich frühzeitig absetzen. Dahinter fuhren Michael Ecklmaier und der Niederländer Bryan Schouten, doch ihr Rückstand auf die beiden Spitzenreiter wurde von Runde zu Runde größer.

Heidel ließ sich lange Zeit von Grünwald nicht abschütteln, ging in Runde 13 sogar kurz in Führung. Dann brannte Grünwald gleich mehrfach schnellste Rennrunden in den Asphalt und fuhr dem Sachsen, der auch noch beim Überrunden aufgehalten wurde, davon. Hinter dem Spitzenduo fighteten Ecklmaier und Schouten um den dritten Rang im Gesamtklassement. Auf dem Zielstrich hatte Schouten die Nase um eine reichliche Zehntelsekunde knapp vorn.

Grünwald gewann das Rennen mit über 7 Sekunden Vorsprung vor Heidel. Auf den Rängen drei und vier folgten der Niederländer Bryan Schouten und Michael Ecklmaier. Alle vier fahren Moto3-Maschinen, damit ist das auch der Einlauf in der getrennten IDM Moto3-Wertung.

Luca Grünwald: "Gestern war nicht das Gelbe vom Ei. Heute war der Start gut und ich konnte mich gleich absetzen. Klaus und ich haben ein paar Runden gekämpft und dann habe ich versucht mich abzusetzen. Aber erst am Schluss konnte ich paar ordentlich schnelle Runden fahren. Gestern habe ich viel Schrott gemacht - und deshalb war das jetzt gut für das Team."

Auf Rang fünf im Rennen kam mit Thomas van Leeuwen der schnellste 125er Pilot ins Ziel, Auch hinter ihm lagen mit dem Schweizer Damien Raemy und dem Hamburger Maurischat weitere Zweitakt-Piloten und holten sich wichtige Punkte in der Wertung der IDM 125 ab.

Die Führung in den beiden IDM-Klassen wechselte am Wochenende. In der IDM 125 übernahm Maurischat mit 56 Punkten den Spitzenplatz von Florian Alt, der wegen seines Einsatzes im Red Bull Rookies Cups in Portugal nicht in Oschersleben war. In der IDM Moto3 hat sich Klaus Heidel durch seine beiden zweiten Plätze an Luca Grünwald vorbei geschoben, der am Samstag einen Nuller einfuhr.