Sechs Stunden Marathon von 18 Uhr bis Mitternacht. Diese Herausforderung wartete auf Dominik Baumann am dritten Rennwochenende der Blancpain Endurance Series im französischen Le Castellet. Mit seinen Teamkollegen Maximilian Buhk und Jazeman Jaafar kämpfte der AMG-Team HTP Motorsport-Pilot um ein gutes Ergebnis. Ein technisches Problem beendete das Rennen für das Trio nach starker Aufholjagd jedoch vorzeitig.

Du hast in deinem Qualifying eine gute Leistung gezeigt. Wie wichtig war das als Einstieg ins Wochenende?
Ich bin das erste Zeittraining gefahren, in dem wir immer richtig Gas geben. Dort können wir sehen, wie sich das Auto verhält und ob wir das Setup richtig erwischt haben. Es war ein kleiner Boost fürs Selbstbewusstsein, zunächst an der Spitze zu liegen und schließlich Zweiter meiner Gruppe zu werden. Natürlich werden die Zeiten von Session zu Session schneller, weil die Strecke besser und die Autos leichter werden. Im entscheidenden dritten Segment hatte mein Teamkollege Maximilian Buhk leider Verkehr auf seiner schnellsten Runde, sonst wären wir wohl aus der vierten Reihe losgefahren. So war es am Ende nur Rang 17.

Du bist den Start des Rennens gefahren. Wie lief es?
Ich bin auf der Innenseite losgefahren und dachte eigentlich, dass ich einen guten Start erwischt hatte. Von Startposition 17 aus ging es vor allem darum, nichts zu riskieren und sicher durch die ersten Kurven zu kommen. Deshalb büßte ich ein paar Positionen ein und musste mich langsam wieder nach vorne kämpfen. Auf meinen beiden Stints war leider mehrfach für längere Zeit die ganze Strecke unter gelben Flaggen. Somit waren Angriffe schwer möglich und ich übergab das Auto auf Rang zwölf. Als mein Teamkollege aus der Box fuhr, lagen wir plötzlich sogar in den Top-5. Wir haben mit unseren jeweils frühen Stopps die Konkurrenten wohl überlistet und taktisch gut gearbeitet.

Eure taktisch gute Leistung wurde leider nicht belohnt. Wieso seid ihr ausgefallen?
Das passierte ganz plötzlich! Maximilian Buhk gab Bescheid, dass er nicht mehr richtig Schalten konnte. Daraufhin haben wir versucht, so lange wie möglich draußen zu bleiben, weil wir hofften, dass sich das Problem von alleine lösen würde. Das ging aber leider nicht in Erfüllung und wir mussten das Auto mit einem Problem am Getriebe abstellen. Ohne diesen Zwischenfall wäre auf jeden Fall ein Top-5-Ergebnis möglich gewesen - vielleicht sogar das Podium.

In der Meisterschaft liegt ihr nun auf Rang zwei. Wie bewertest du die aktuelle Situation?
Genau, wir liegen nun in der Gesamt- sowie in der Endurance-Wertung auf Platz zwei, da ist noch nichts verloren! Fast jedem Team passiert es im Verlauf einer Saison, dass es keine Punkte an einem Wochenende holt. Diesmal waren eben wir an der Reihe. Man kann es nicht ändern, manchmal hat man es einfach nicht in der Hand. Wir müssen nun einfach weiterarbeiten und dürfen nicht aufgeben.

Bereits kommendes Wochenende geht es mit dem Blancpain Sprint Cup auf dem Nürburgring weiter. Was ist dort von euch zu erwarten?
Ich denke, dass wir wieder vorne dabei sein werden - auch wenn das schwierig vorherzusagen ist. Wir alle waren in diesem Jahr schon unzählige Male durch die VLN und das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring unterwegs - wenn auch jeweils mit unterschiedlichen Streckenvarianten. Beim ersten Sprint Cup-Event der Saison in Misano waren Maximilian und ich mit Rang zwei super dabei und uns fehlen in der Gesamtwertung auf die Spitze lediglich sieben Punkte. Wenn am Nürburgring noch das Wetter mitspielt, sollte es ein gutes Wochenende werden.