Heiteres Sommerwetter mit Temperaturen über 25 Grad bildeten in Le Castellet den Rahmen der einstündigen Qualifikation der BES in drei Segmenten. Auf dem schnellen Kurs im französischen Süden fuhr Álvaro Parente im ART-McLaren (mit Prémat/Demoustier) mit 1:57,198 Minuten auf die Pole-Position für das Rennen am heutigen Abend.

McLaren-Defekt sorgt für rote Flagge

Traditionell ist das dritte Segment bei trockenem Wetter das entscheidende, und so war es auch in Le Castellet als die Top-Teams ihre schnellsten Piloten auf die Strecke schickten. Nachdem die vorangegangen Segmente problemlos verliefen, musste das letzte jedoch unterbrochen werden als der ART-McLaren von Tabellenführer Kévin Estre (mit Korjus/Soucek) mit einem technischen Problem knapp neben der Strecke liegen blieb. Die Rennleitung ließ rote Flaggen schwenken, um die Qualifikation nicht unter Gelb zu Ende gehen zu lassen. Damit verblieben kaum mehr als sieben Minuten für schnelle Zeiten.

Parente war letztlich mehr als eine Sekunde schneller als die Bestzeit des Freitages und distanzierte Stef Dusseldorp im HTP-Mercedes (mit Afansiev/Wolf) auf dem zweiten Platz um drei Zehntelsekunden. Der Niederländer hatte sich am Ende des Segmentes im Feld der 40 GT3-Fahrzeuge noch nach vorn gearbeitet.

Für die deutschen BES-Teilnehmer lief es hingegen nicht gut: Maximilian Buhk im HTP-Mercedes (mit Primat/Verdonck) kam nicht über den elften Platz hinaus. Bei WRT erschien die rote Flagge zur Unzeit, so dass sich die Rundenzeiten der ansonsten schnellen Trios zum entscheidenden Moment lediglich auf Mittelfeldniveau befanden. Da Überholen im abtriebsstarken Audi schwierig ist, wird es auf dem High-Speed-Kurs für Christopher Mies, Frank Stippler und Marc Basseng mit ihren jeweiligen Partnern wohl unangenehm.

Nissan konstant schnell, Bentley lauert

Mit den Plätzen drei und fünf von Alxe Buncombe (mit McMillen/Strauss) und Katsumasa Chiyo (mit Faísca/Aksenov) hielten sich die Nissan GT-R von RJN im erweiterten Favoritenkreis für das Rennen. Die beiden Bentley auf den Rängen sieben (D'Ambrosio/Leclerc/Tappy) und neun (Kane/Meyrick/Smith) fehlten fast eine Sekunde auf die Pole-Position. Im Rennen dürften die Briten jedoch über die Distanz von drei Stunden wettbewerbsfähiger sein.

Gute Nachrichten gab es bezüglich des Jaguar XK von Emil Frey: Der in Eigenregie aufgebaute Bolide wird schon die gesamte Saison über von Defekten heimgesucht - wie auch in der zweiten Trainingssitzung an diesem Wochenende. In der Qualifikation bestritt die dunkelblaue Raubkatze allerdings alle drei Segmente und fuhr stets solide im Mittelfeld.

Das dreistündige Rennen wird heute Abend um 19.15 Uhr deutscher Zeit gestartet und im Live-Stream in englischer und französischer Sprache übertragen.