Eine Ölspur, 17 Minuten Safety Car, eine temporäre Schikane, Regen und eine traumhafte Aufholjagd zum Schluss ließen das Qualifikationsrennen in der Slowakei zum Thriller werden. Vilander und Salaquarda holten auf ihrem AF Corse-458 den ersten Ferrari-Sieg in der FIA GT1 Weltmeisterschaft vor Tomas Enge/Albert von Thurn und Taxis und Michael Bartels/Yelmer Buurman. Einsetzender Regen während des Rennens sorgte für ein spannendes Finish, in dem Enge fast noch den Sieg holte.
Die Fahrer mussten mit einigen Widrigkeiten fertig werden: Aufgrund der Gefahr von Flugeinlagen wurde vor der markanten Kuppe eine Bremsschikane eingebaut. In dieser durfte nicht überholt werden. Zusätzlich verlor der Porsche von Andreas Zuber Öl auf dem Weg in die Startaufstellung. Die gelegte Ölspur führte zu einer nicht enden wollenden Safety-Car-Phase. Erst nach 17 Minuten wurde das Rennen unter einsetzendem Regen freigegeben.
Vilander stürmt an die Spitze
Toni Vilander erwischte einen perfekten Start und ging von Startplatz vier kommend noch in der ersten Runde in Führung. "Ich versuchte, auf die Innenbahn zu kommen, aber die war blockiert", schilderte der Finne sein Manöver nach dem Rennen. "Deshalb nahm ich die Außenbahn und versuchte, so spät wie möglich zu bremsen und nicht in den Dreck zu rutschen. Danach bin ich dem McLaren hinterher, der schlecht aus der Schikane kam, so dass ich ihn am Ausgang bekam."
Verlierer der Startphase war Michael Bartels, der bis hinter Marc Basseng auf die sechste Position zurückfiel. Hinter dem Führenden Vilander fuhren zunächst Stef Dusseldorp im McLaren, Oliver Jarvis (WRT-Audi) und Alvaro Parente (ebenfalls Hexis-McLaren). Während Bartels bereits bei der ersten Gelegenheit an Buurman übergab und damit gerade einmal auf acht Minuten Rennzeit kam, reizte Vilander das Fenster bis zur letzten Minute aus.
Dramatik in regnerischer Schlussphase
Beide Strategien sollten sich auszahlen; Salaquarda führte nach den Stopps vor den beiden McLaren und dem BMW Z4 von Buurman. In der Schlussphase nahm der Regen stark zu. Wie schon beim Saisonauftakt in Nogaro spielte das dem Reiter-Lamborghini von Tomas Enge in die Karten. Er hatte den Gallardo beim Boxenstopp von Albert von Thurn und Taxis als 13. übernommen und stürmte in der Schlussphase, in der bis auf Stephane Ortelli, der einen zusätzlichen Boxenstopp machte, alle auf Slicks unterwegs waren, nach vorne. Der Tscheche fuhr zeitweise vier Sekunden schneller als alle andere und machte Platz um Platz gut.
Tatsächlich erwischte der ehemalige Formel-1-Pilot noch alle Fahrer bis auf seinen Landsmann: Filip Salaquarda hatte noch viereinhalb Sekunden Vorsprung, als die Zielflagge fiel. Buurman musste sich dem Lamborghini in der letzten Runde noch geschlagen geben, konnte aber den Mercedes SLS von Markus Winkelhock auf Distanz halten und wurde Dritter. Mit Platz fünf retteten Matt Halliday und Mike Parisy den Porsche-Samstag, nachdem Zuber ja direkt zu Beginn ausgerollt war.
Die Verlierer im Regen waren die McLaren. Wie schon das GT3-Pendant hat der MP4-12C auch in der verwandten GT1-Spezifikation Schwierigkeiten auf nasser Strecke. Für Makowiecki/Dussldorp blieb nur Rang neun. Auch droht die GT1-WM wieder einmal in die Krise zu rutschen: Das Aston-Martin-Einsatzteam blieb dem Rennen aus Budgetgründen fern, und weil der Porsche direkt zu Beginn ausrollte, gingen nur 14 Autos ins Rennen.
diese GT World Challenge Rennbericht