Romain Grosjean pflügte sich im Sprintrennen in Istanbul von Startplatz sieben durch das Feld und holte sich in seinem vierten Rennen den ersten Sieg in der GP2-Serie. In einem Rennen mit vielen Zwischenfällen und zwei Safety-Car-Phasen - eine ausgelöst durch Hunde auf der Strecke - komplettierten Vitaly Petrov und Sébastien Buemi die Podestränge.

Ein Großteil der 25 Teilnehmer bewies in der ersten Runde reichlich Übermut - leider ist das für ein gutes Resultat eher weniger förderlich. Zunächst krachte Pastor Maldonado auf den stehen gebliebenen Ho-Ping Tung und verbog sich die linke Vorderradaufhängung. Nur wenige Meter später drehte Jerome D'Ambrosio den Spanier Andy Soucek um - auch sie schieden aus. Doch dem nicht genug: noch in der ersten Kurve wurde der führende Adam Carroll langsamer und stellte seinen Wagen wenig später ab. Fast zeitgleich kollidierten Andreas Zuber, der zuvor einen schlechten Start hatte, und der Niederländer Yelmer Buurman.

Die logische Folge: Gelbphase und Einsatz des Safety-Cars. Für Vitaly Petrov war es eine willkommene Verschnaufpause, nachdem er am Start die Führung vor Sébastien Buemi und Javier Villa übernehmen konnte. Der Russe konnte seine Position beim Restart zwar verteidigen - doch es wurde schnell deutlich, dass Petrov die Piloten hinter sich aufhielt. Zumindest sorgte er so für spannende Duelle in der Spitzengruppe: Romain Grosjean schnappte sich zunächst Villa und zwei Runden später Buemi, wenig später folgte Giorgio Pantano mit einem Überholmanöver an seinem Teamkollegen Villa.

Achtung, Hunde!

Karun Chandhok und Javier Villa leisteten sich derweil gleich Fehler im Paarflug. Zunächst drehte sich der Inder beim Versuch den Spanier zu überholen, dann verlor der Racing Engineering-Pilot seinen Boliden nur zwei Kurven später und fiel ebenfalls zurück. Immerhin konnten beiden Fahrer das Rennen fortsetzen - ganz im Gegensatz zu Bruno Senna, der sein Wagen gegen Rennmitte wutentbrannt und mit gebrochener Aufhängung an der Box abstellte. Auf der langen Geraden erwischte Senna einen von zwei Hunden, die kurz zuvor auf die Strecke gelangten. Bis dahin hatte der Brasilianer eine tolle Leistung gezeigt und war von Platz 15 bis in die Punkte nach vorne gefahren. Glücklicherweise passierte dem iSport-Pilot bei der tierischen Kollision nichts - bei der hohen Geschwindigkeit hätte das auch ins Auge gehen können.

Mit einer scheinbar überlegenen Höchstgeschwindigkeit konnte Grosjean nach acht Runden den ersten Angriff auf Petrov starten, musste seinem Gegenspieler nach einem kleinen Verbremser aber wieder den Vortritt lassen. Petrov wehrte sich in der Folge mit Händen und Füßen gegen das drohende Überholmanöver - zwölf Runden vor dem Ziel schaffte es der gebürtige Genfer dennoch und konnte die Führung übernehmen. Diesmal überstand der ART-Pilot auch den Restart ohne Schwierigkeiten - zuvor war eine Safety-Car-Phase ausgelöst worden, weil ein weiterer Hund die Strecke unsicher machte.

Nachdem man zumindest einen Hund lebendig von der Strecke retten konnte und das Rennen wieder freigegeben wurde, setzte sich Grosjean stetig vom Feld ab: bis zum Ziel erfuhr sich der GP2-Asia-Meister beinahe zehn Sekunden Vorsprung. Wieder war es Petrov, der seine Hintermänner in Schach hielt - und wieder schaffte er das prächtig. Der Campos-Pilot verteidigte seine Position bis zur Zieldurchfahrt gegen Buemi und Petrov, der die Meisterschaft weiterhin anführt. Die letzten Punkte ergatterten Mike Conway und Ben Hanley auf den Rängen fünf und sechs.