Als amtierender Meister ist ein Pilot immer auch erstes Aushängeschild seines Sports, selbst wenn er aktuell nicht mehr in eben dieser Kategorie vertreten ist. GP2-Champ Davide Valsecchi fungiert 2013 als Lotus-Testfahrer in der Formel 1, durfte am Samstag bei den Testfahrten in Barcelona einen halben Tag für den kranken Kimi Räikkönen das vakante Cockpit des E21 füllen. Auch wenn die GP2 im Rahmenprogramm der F1 gastiert, trennen die Königsklasse und ihr Nachwuchssprungbrett Welten - das ist auch Valsecchi bewusst, der jedoch trotzdem glaubte, dass man die Bedeutung des Unterhauses nicht schmälern sollte.

In der GP2 würden die Stars von morgen gemacht, für die F1-Teams seien die jungen Aufsteiger der Pool, aus dem man die Piloten der Zukunft rekrutiere. Hier gleich auf das richtige Pferd zu setzen, zahle sich also für beide Parteien aus, wie Valsecchi mit einem Augenzwinkern erklärte: "Wenn ich eines Tages der beste Fahrer der Welt bin, werde ich mich daran erinnern, dass Lotus mir die Chance dazu gegeben hat." Mit den Teams in der Jugend verhalte es sich da nicht anders. "Um ehrlich zu sein, werde ich DAMS immer unterstützen, denn das war das Team, das mir die Chance gegeben hat, jemand zu werden."

Wer von seinen ehemaligen Kollegen 2013 die Nase in der GP2 vorn haben werde, sei noch nicht klar zu bestimmen. "Aber wenn ich eine Liste machen müsste, würde ich Calado, Leimer und Ericsson darauf packen. Ich glaube aber nicht, dass Ericcson schon so stark wie Grosjean oder Valsecchi ist", fügte der Italiener mit einem Lachen hinzu. Er erklärte: "Die Ingenieure von Grosjean und mir sind immer noch im Team und sagten mir, dass Ericsson stark sein und um die Meisterschaft kämpfen wird." Gewinnen sei aber nie leicht. "Da gehört auch Glück dazu. Ich würde ich freuen, wenn DAMS es wieder schafft. Aber meiner Meinung nach sehe ich sie heuer auf Rang drei in der Gesamtwertung, hinter Leimer und Calado."