Aus der Pole gestartet, aber schlecht weggekommen - das hat dich wahrscheinlich heute einen Sieg gekostet?
Felipe Nasr: Ja, der Start war heute sicher zu 80 Prozent rennentscheidend. Ich hatte überhaupt keine Traktion, kam nicht vom Fleck, bin total gerutscht. Und die zwei Autos, die dann vor mir waren, hatten offensichtlich auch ein anderes Set-up, die waren zumindest anfangs deutlich schneller, da hatte ich keine Chance, mitzukommen, ich musste erst mal nur versuchen, meine Reifen zu schonen... Ich wusste ja schon aus dem Rennen gestern, dass der Reifenverschleiß hier sehr hoch ist und dass das entscheidend für das Rennen sein würde. Darauf habe ich gebaut, dass ich dann am Ende vielleicht noch was machen könnte... Und in den letzten vier, fünf Runden habe ich dann attackiert...

Gleich am Anfang beim Crash zwischen Calado und Razia, in dem dann auch noch Valsecchi hängen blieb, hattest du ja den Logenplatz, wie hast du das gesehen?
Nasr: Es ging ja alles sehr schnell, ich habe im Prinzip erst gesehen, als Razia schon im Gras war, ich weiß nicht, ob sie sich berührt haben... Ich habe einen Moment gewartet, um zu entscheiden, ob ich rechts oder links vorbei will, und habe mich für die richtige Seite entschieden, mein Teamkollege anscheinend nicht. Ich weiß nur, dass Calado mit dann später, in unserem Duell, auch mal einen kleinen Stoß versetzt hat, in der La Source...

Euer Duell in den letzten zwei Runden war ja wirklich heiß, hast du damit gerechnet, dass du ihn noch kriegst, in der allerletzten Kurve?
Nasr: Na ja, das habe ich ja gestern im Rennen auch schon mal genauso gemacht, dort an der Stelle. Insofern habe ich da schon darauf gezählt, dass ich das wieder so hinkriege, wenn ich den Angriff entsprechend vorbereite. Es war nur im Prinzip schade, dass ich so lange gebraucht habe, um an James vorbeizukommen, wenn ich das früher geschafft hätte, hätte ich wohl auch Kral noch angreifen können, der hatte ja auch schon Reifenprobleme...