Nach heftigen Regenfällen war das Autodromo Nazionale di Monza noch immer nass, als der vorletzte Lauf des Jahres gestartet wurde. Nach einem packenden Rennen war es Daniel Juncadella (ES/Eurointernational), der als Sieger die Ziellinie überquerte und seinen ersten Triumph in dieser Saison feiern konnte. Felipe Nasr (BR/Eurointernational) belegte Rang zwei, während Robin Frijns (NL/Josef Kaufmann Racing) mit dem dritten Platz den Gesamtsieg in der Rookiewertung perfekt machte.

Timmy Hansen (SE/Mücke Motorsport) gelang von allen Piloten in der Spitzengruppe der beste Start. In der ersten Schikane hatte der Schwede jedoch bereits Nasr hinter sich, der vom siebten Startplatz nach vorn geschnellt war. Ausgangs der ersten Runde führte Hansen das Feld vor Nasr und Juncadella an. Der von der Poleposition gestartete Jack Harvey (GB/Fortec Motorsport) war hingegen auf den vierten Platz zurückgefallen.

In Runde zwei übernahm Juncadella die Führung von Hansen, dahinter folgten Nasr, Rupert Svendsen-Cook (GB/Räikkönen Robertson Racing) und Jim Pla (FR/DAMS). Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich Frijns vom zehnten Startplatz lediglich um eine Position verbessert. Seine Aufholjagd sollte jedoch kurz darauf beginnen. Svendsen-Cook arbeitete sich vom sechsten Startrang rasch nach vorn und fuhr am Ende der fünften Runde bereits auf Rang zwei. Sein Rückstand auf Nasr, der mittlerweile in Führung lag, betrug lediglich 0,1 Sekunden. Dahinter ging es noch enger zu: So überquerten Svendsen-Cook, Juncadella und Javier Tarancon (ES/DAMS) zeitgleich die Ziellinie.

Die Fahrer tauschten viele Male ihre Positionen, Svendsen-Cook verteidigte aber die Führung, die er inzwischen übernommen hatte, auch am Ende der Umläufe fünf und sechs. In der siebten Runde rückte schließlich Juncadella an die Spitze und blieb dort bis zum Rennende. Der Vorsprung auf seinen Teamkollegen betrug 0,4 Sekunden. Frijns kämpfte sich kontinuierlich nach vorn, machte Runde um Runde Positionen gut und wurde mit dem dritten Platz im Endklassement belohnt. Seine Siegchancen büßte Svendsen-Cook in Runde acht ein, als er sich den Frontflügel seines FB02 beschädigte.

Während es einige Unfälle zu sehen gab, war es für Michael Christensen (DK/Mücke Motorsport) ein Motorschaden nach eineinhalb Runden, der ihn aus dem Rennen warf. Insgesamt kamen sechs von 27 Startern nicht ins Ziel.

Stimmen zum Rennen

Daniel Juncadella (ES/Eurointernational):
Es ging wirklich spannend auf der Strecke zu, und ich hatte viele Duelle mit anderen Piloten. So ist es hier in Monza immer, denn die langen Geraden laden geradezu zum Kämpfen ein. Die nasse Strecke hat es uns zum Teil nicht leicht gemacht - aufregend war es allemal. Ich wusste, dass ich ein sehr gutes Auto hatte und eine gute Leistung bringen würde. Im Qualifying habe ich die Poleposition verpasst, habe aber dennoch den Sieg in diesem Rennen nie aus den Augen verloren. Meine erste Runde war gut, was ich vom Start nicht sagen kann. Später hatte ich dann Rupert Svendsen-Cook vor mir. Gemeinsam haben wir hart gepusht, um uns von den Verfolgern abzusetzen. Felipe Nasr war aber richtig schnell und konnte uns einholen. Er ist mein Teamkollege, und wir beide kannten unsere Zielsetzung für dieses Rennen. Wir können einander helfen. Und das haben wir am Ende getan, um davonzuziehen.

Felipe Nasr (BR/Eurointernational):
Mein Start war fantastisch, ich konnte mich bis zur ersten Schikane vom siebten auf den zweiten Platz verbessern. In der zweiten Runde lag ich vorne und musste meine Rundenzeiten fortan ohne den Windschatten eines Vordermanns erzielen. Jeder hat versucht, mich einzuholen. Mir unterlief ein kleiner Fehler, so dass Daniel Juncadella vorbeikam. Ab diesem Zeitpunkt versuchten wir, zusammenzuarbeiten. Kurzzeitig fiel ich einige Plätze zurück, dann lag ich erst wieder auf Platz drei, ehe ich auf Rang zwei zurückkehrte. Diese Position ist ein sehr gutes Resultat. Hoffentlich kann ich dasselbe morgen wiederholen. Das Rennen war spannend, und ich bin jetzt vollkommen glü̧cklich.

Robin Frijns (NL/Josef Kaufmann Racing):
Zum sechsten Mal stehe ich auf dem Podium, und wieder kam ich vom zehnten Startplatz. Das erinnert mich ein bisschen an Spa. Es ist ein tolles Gefühl, denn ich konnte eine Menge Autos ü̧berholen. Lediglich an zwei Kontrahenten kam ich nicht vorbei. Mein Auto war klasse, dafür bedanke ich mich bei meinem Team. Ich fuhr lange im Windschatten meiner Vorderleute. In den letzten drei Runden war ich jedoch auf mich alleine gestellt. So kam ich nicht mehr an die beiden Führenden heran. Bevor ich hier in Monza ankam, war dies keineswegs meine Lieblingsstrecke. Nach diesem Rennen muss ich aber sagen, dass es unendlich viel Spaß bringt, hier zu fahren.