Eigentlich hatten in Barcelona alle dem Lokalmatador Daniel Campos-Hull die besten Chancen eingeräumt, doch bisher gerät das vorletzte Wochenende der Formel BMW zur Jens-Klingmann-Show. In souveräner Manier verwertete der Leimener die erste seiner beiden Pole Positions zum Sieg und vergrößerte seinen knappen Vorsprung auf Campos-Hull, der sich von Startplatz zwei auf drei hervorkämpfen konnte. Dritter wurde Philipp Eng, der sich damit in der Gesamtwertung auf Platz drei verbesserte.

Philipp Eng und Jens Klingmann freuen sich., Foto: BMW
Philipp Eng und Jens Klingmann freuen sich., Foto: BMW

Doch so leicht, wie es aussah, empfand Jens Klingmann sein Rennen nicht. "Ich hatte zwar einen guten Start, aber die Wetterbdingungen waren sehr schwer, weil es geregnet hat", sagte der Eiffelland-Pilot. Zuerst kam Philipp Eng immer näher, dann hat ihn Daniel überholt, dann kam der immer näher", so Klingmann. Je länger aber das Rennen dauerte, desto größer wurde der Abstand zu Campos-Hull. "Irgendwann habe ich meine Linie gefunden und konnte den Vorsprung immer weiter ausbauen. Ab da war es ein bisschen entspannter." Auf ein entspanntes Rennen hofft Klingmann auch morgen - wenn möglich ohne Regen. "Trocken wäre mir, weil´s einfach sicherer ist und im Regen ist das Limit sehr schmal und beim kleinsten Fehler landet man im Kies."

Klingmanns Teamkollege und ärgster Meisterschaftsrivale Daniel Campos-Hull war hingegen enttäuscht. Trotz der Unterstützung von zahlreichen Verwandten und Freunden auf der Tribüne reichte es für den Katalanen nur zu Platz zwei. "Mit meinem Rennen bin ich wirklich zufrieden. Ich bin fehlerfrei gefahren und habe mich von Platz drei auf Platz zwei verbessert, aber dass Jens gewonnen hat, ist natürlich schlecht für mich", gab er zu. Morgen wird es für ihn noch schwieriger, Boden gut zu machen. Dann startet er nur von Platz vier. "Trotzdem hoffe ich, dass es trocken bleibt und Überraschungen ausbleiben. Ich kann hier auch so ganz nach vorne fahren", glaubt Campos-Hull.

Klingmann liegt vorne, hinten kämpft die Konkurrenz, Foto: BMW
Klingmann liegt vorne, hinten kämpft die Konkurrenz, Foto: BMW

Zufrieden mit dem Ergebnis war hingegen Philipp Eng, auch wenn er glaubte, dass heute durchaus mehr drin gewesen wäre als Platz drei. "Wir haben uns mit dem Reifendruck ein bisschen verschätzt, das ist bei den wechselnden Bedingungen immer eine Lotterie", sagte der Österreicher. Ansonsten habe sein Team aber einen super Job gemacht, auch wenn er im Regen etwas mit Übersteuern zu kämpfen hatte. "Da konnte mich dann der Daniel überholen. Im Trockenen war ich dann wieder der Schnellste, aber dann hat es nicht mehr ganz gereicht", sagte Eng.

Ein unglückliches Rennen hatte hingegen Marco Wittmann. Der Franke duellierte sich im Kampf um Positionen und wichtige Punkte in der Rookie-Wertung mit Teamkollege Adrien Tambay. Die Rennleitung empfand die Manöver der beiden als zu hart und bestrafte die beiden Piloten mit einer Durchfahrtstrafe von 30 Sekunden. Für Wittmann war das Rennen damit gelaufen. Am Ende kam er mit drei Runden Rückstand auf dem letzten Platz ins Ziel.

Von Wittmanns Pech profitierte wiederum Philipp Eng, der den Formel-BMW-Neuling damit in der Gesamtwertung überflügelte und auf Platz drei vorrückte. "Ich hab jetzt 23 Punkte Vorsprung. Das ist schon ein Polster", freute sich der Österreicher. "Ich darf nur nicht ausfallen, aber das wird nicht passieren."

Ergebnis Lauf 1, Barcelona

1. Jens Klingmann (Leimen/Eifelland Racing) 23:18.675
2. Daniel Campos-Hull (ESP/Eifelland Racing) 23:23.250
3. Philipp Eng (AUT/ADAC Berlin-Brandenburg) 23:25.083
4. Niall Quinn (IRL/AM-Holzer Rennsport) 23:32.190
5. Tiago Geronimi (BRA/Eifelland Racing) 23:43.810
6. Johannes Seidlitz (Wassertrüdingen/G und J Motorsport) 23:45.576
7. Kevin Mirocha (Hamm/ADAC Berlin-Brandenburg 23:51.314
8. Mathijs Harkema (NED/Josef Kaufmann Racing) 23:56.089
9. Markus Pommer (Erlenbach/ADAC Berlin-Brandenburg) 23:58.207
10. Luuk Glansdorp (NED/Zettl Motorsport) 23:58.967
11. Daniel Juncadella (ESP/ AM-Holzer Rennsport) 24:01.263
12. Jens Höing (Berlin/GU-Racing Team International) 24:04.742
13. Samuel Curridor (LUX/Team Zinner) 24:07.685
14. Adrien Tambay (FRA/Josef Kaufmann Racing) 24:14.296
15. Carlos Gaitan (COL/GU-Racing Team International) 24:16.297
16. Timo Walter (Limbach/IBEX Motorsport) 24:18.523
17. Thomas Hylkema (NED/Eifelland Racing) 24:37.185
18. Nikolay Varbitcaliev (BUL/ADAC Berlin-Brandenburg) 24:37.697
19. Marlene Dietrich (Mannheim/Team Zinner) + 1 Runde
20. Michael Zettl (Wenig/Zettl Motorsport) + 2 Runden
21. Marco Wittmann (Markt Erlbach/Josef Kaufmann Racing) + 3 Runden

Nicht gewertet:
Maximilian Wissel (Hörstein/GU-Racing Team International)
Pedro Bianchini (BRA/ADAC Berlin-Brandenburg)

Schnellste Rennrunde:
Klingmann (1:24.336 Minuten)

Rennergebnis Rookiewertung:
1. Geronimi
2. Seidlitz
3. Mirocha
4. Pommer
5. Glansdorp
6. Curridor
7. Tambay
8. Walter
9. Hylkema
10. Varbitcaliev
11. Zettl
12. Wittmann

Punktestand nach 15 von 18 Rennen:

1. Klingmann (587)
2. Campos-Hull (578)
3. Eng (519 Punkte)
4. Wittmann (496)
5. Tambay (445)
6. Quinn (391)
7. Wissel (340)
8. Mirocha (337)
9. Harkema (310)
10. Geronimi (278)
11. Pommer (262)
12. Seidlitz (240)
13. Glansdorp (228)
14. Höing (178)
15. Curridor (170)
16. Varbitcaliev (154)
17. Gaitan (144)
18. Walter (136)
19. Bianchini (122)
20. Dietrich (112)
21. Zettl (92)
22. Hylkema (90)
23. Wagner (76)
24. Juncadella (62)
25. Surtees (24)
26. Harnagea (18)
27. Briznicks (2)

Punktestand Rookiewertung:
1. Wittmann (496)
2. Tambay (445)
3. Mirocha (337)
4. Geronimi (278)
5. Pommer (262)
6. Seidlitz (240)
7. Glansdorp (228)
8. Curridor (170)
9. Varbitcaliev (154)
10. Walter (136)
11. Bianchini (122)
12. Zettl (92)
13. Hylkema (90)
14. Wagner (76)
15. Surtees (24)