Am Norisring wurde es offiziell gemacht: Die Formel BMW wird zur Europameisterschaft und im Rahmenprogramm der Formel 1 statt der DTM laufen. Die Formel BMW gilt als erste Wahl beim Einstieg in den Formelsport, und das wohl zurrecht. Daher richte ich mich mit meiner Kolumne besonders an junge Fahrer und potentielle Einsteiger und versuche Ihnen die wichtigsten fünf Änderungen zu erklären.
A wie "aber warum?"
Sicherlich ist die Formel BMW eine klasse Serie, auch im Rahmenprogramm der DTM. Dennoch empfinde ich das Formel 1 Umfeld als Aufwertung. BMW bekennt sich damit klar zur Formel 1 und zur Nachwuchsförderung. Die Präsenz und das Interesse wird sicher noch zunehmen, gerade weil es eine Europameisterschaft wird. Die Chancen für junge Fahrer auf sich aufmerksam zu machen, werden also noch größer. Da es jetzt keine nationale Deutsche Formel Rennserie mehr gibt außer dem Formel 3 Cup, gibt es meiner Meinung nach auch keine Konkurrenz für die Formel BMW aus Deutschland. Das heißt, weiterhin werden auch die Deutschen auf die Formel BMW schauen.
B wie "bis zum Saisonstart!"
BMW wird sein Ausbildungs- und Förderprogramm beibehalten. Es wird also wieder die Sichtung in Valencia geben, die sich ja für Piloten super anbietet. Für die Einsteiger ändert sich also nicht viel. Schon in diesem Jahr sollten interessierte Fahrer im idealen Fall testen, denn ab Februar 2008 wird es sicherlich wieder das Testverbot und nur noch offizielle Testtage geben. GU-Racing wird mit seiner Vorbereitung bereits Anfang August beginnen. Dabei testen wir mit möglichen Fahrern für das nächste Jahr und wollen die neuen ausländischen Strecken kennen zu lernen. Die meisten Fahrerverträge werden bis November oder Dezember fix sein. Das erste Rennen wird vermutlich Anfang April 2008 beim Europa Auftakt der Formel 1 sein.
K wie Kosten
Die Kosten werden steigen, jedoch nicht ins unermessliche. Dass liegt vor allem daran, dass die team-unabhängigen Kosten wie Einschreibung oder Reisekosten zu Tests und Rennen höher sind. Je nach genauen Austragungsorten gehe ich davon aus, dass die Kosten zwischen 10 und 20 % für den Fahrer steigen werden. Aber ehrlich gesagt ist es doch so: Nehmen wir an das gesamte Saisonbudget liegt bei 200.000 Euro. Ist es denn jetzt schwieriger einen Sponsor oder Investor zu finden, der vielleicht 30.000 Euro mehr zahlt, dafür aber Formel 1 Unfeld geboten bekommt? Ich denke es ist eher leichter und wer es privat aufbringt, da ist es doch ähnlich.
T wie Teams und Fahrer
Interessant wird die Entwicklung der Teams sein, weil es ja die englische Serie auch nicht mehr gibt. Aber warum sollten sich die englischen Teams den Stress antun und jedes Mal von ihrer Insel fahren? Ihre Preise müssten wesentlich höher sein als die der deutschen Teams und wir wissen alle - nicht nur vom Weltfinale - dass die englischen Teams den deutschen Teams hinterher fahren. Unter den englischen Teams herrscht Unmut über die Fusion, daher denke ich, dass maximal ein oder zwei Teams überhaupt versuchen werden Fahrer zu bekommen um anzutreten. Auf der Insel gibt es als Einstiegsklasse nämlich noch eine englische Formel Renault.
BMW wird keine "Einser-Teams" mehr zulassen: Dass heißt es ist so nicht mehr möglich ein Auto zu kaufen und das alles selber zu machen. Ich denke im groben bleiben Fahrerfeld und auch Teams wie bisher. Die Mehrzahl der Fahrer wird aus Deutschland kommen, aber auch viele internationale Fahrer wird es geben. Die 4 großen Deutschen Teams werden auch in der Europameisterschaft vorne sein.
W wie "was soll ich tun?"
Interessierte Fahrer sollten natürlich testen, vielleicht die Sichtung in Valencia mitnehmen, mit Teams in Kontakt treten und die Chance der Fusion nutzen, insbesondere das Formel 1 Umfeld - z.B. für ihre Sponsorenaquise. Der Einstieg sollte früh genug geplant sein, denn wie gesagt gibt es 2008 das Testverbot und nur noch die 8 oder 9 Rennwochenenden mit jeweils 2 Rennen und die offiziellen Testtage.
Abschließend möchte ich mich kurz auf die aktuelle Saison beziehen. Zwar war ich mit dem letzten Rennwochenende am Norisring zufrieden weil unsere Autos schnell waren, eine Aktion war dennoch nicht in Ordnung. Nachdem wir mit dem Umfeld meines bulgarischen Fahrers Nikoley Varbitzaliev schon einige Schwierigkeiten hatten, gingen eine Personen am Norisring den DTM-Rennleiter Sven Stoppe an. Nun habe ich Konsequenzen gezogen und Varbitzaliev mehr oder wenige aus dem Team geworfen, da einfach eine Grenze überschritten wurde. Ab dem Rennen mit der DTM am Nürburgring werden dann Florian Schwarzenbilder aus Ingolstadt und der Lette Otto Birznieks für GU-Racing in der Formel BMW fahren.
Am nächsten Rennwochenende gibt es schon einen Vorgeschmack auf das nächste Jahr. Die Formel BMW fährt im Rahmen der Formel 1 am Nürburgring. Ich hoffe dass meine Fahrer Jens Höing, Max Wissel und Carlos Gaitan motiviert sind und Podiumsplätze erreichen werden.
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