Das erste Rennen wurde auf trockener Strecke gestartet, der zweiten Lauf des Wochenendes war völlig verregnet. Jack Harvey (GB/Fortec Motorsports) hatte im ersten Rennen vor Facu Regalia (AR/Eifelland Racing) und Timmy Hansen (ES/Mücke Motorsport) gewonnen, ehe sich Robin Frijns (NL/Josef Kaufmann Racing) den Laufsieg sicherte und Carlos Sainz (ES/Eurointernational) sowie Côme Ledogar (FR/Eifelland Racing) auf die Plätze verwies.

Von der Poleposition war Hansen im ersten Rennen vor Harvey und Regalia gestartet, und bis zur berühmten ersten Kurve, der Tarzan, hatte diese Reihenfolge Bestand. Allerdings wollte Lokalmatador Frijns unbedingt sein enttäuschendes Qualifying vergessen machen und fuhr neben Regalia auf die Kurve zu. Der Argentinier verteidigte seine Linie, und Frijns musste sich mit Rang vier zufrieden geben. Auf einer Strecke, die kaum Überholmanöver zulässt, kam Frijns auch als Vierter ins Ziel.

Am Ende der dritten Runde fuhr das Safety Car nach einer Kollision zwischen dem zweiten Holländer im Feld, Hannes Van Asseldonk (Josef Kaufmann Racing) und Fahmi Ilyas (MY/DAMS), auf die Strecke. Zwei Runden später war die Safety-Car-Phase beendet, die Reihenfolge an der Spitze unverändert, und Carlos Sainz (ES/Eurointernational) der bestplatzierte Rookie. Kurz darauf musste das Safety Car erneut auf die Strecke, nachdem Marc Coleselli (AT/Eifelland) in der siebten Runde in die Streckenbegrenzung eingeschlagen war. Colesellis Auto wurde dabei so schwer beschädigt, dass er nicht am zweiten Rennen teilnehmen konnte. Im selben Umlauf leistete sich Hansen einen Fehler, den Harvey und Regalia zum Überholen nutzten.

Auch wenn die vier Fahrzeuge an der Spitze dicht beieinander lagen, fand der eigentlich Kampf dahinter statt. Am Ende der neunten Runde hatte sich Sainz an Ledogar vorbei auf Rang fünf geschoben. Auch BMW Junior Maciej Bernacik (PL/Mücke Motorsport) konnte sich verbessern: Von Startplatz elf fuhr er auf Rang neun.

Kurz bevor das zweite Rennen gestartet werden konnte, öffnete der Himmel seine Schleusen, und die Regenreifen wurden aufgezogen. Es folgten zwei Formationsrunden, um sich an die Bedingungen zu gewöhnen, ehe der normale Start erfolgte. In der Tarzan lag Ledogar in Führung, gefolgt von Harvey und Hansen. Harvey hatte sich allerdings einen Fehlstart geleistet, und es war nur eine Frage der Zeit, wann er zu einer Durchfahrtsstrafe in die Boxengasse musste und so seine zwischenzeitlich eroberte Führung wieder verlor.

Neuer Spitzenreiter war nun Frijns, gefolgt von Michael Lewis (US/Eurointernational) und Ledogar auf Rang drei. Sainz hate sich unterdessen auf den vierten Rang verbessert und erbte sogar noch eine Position, als Lewis sich in der sechsten Runde drehte. Auch Harvey kämpfte sich durchs Feld. In der achten Runde war er auf Rang sieben noch vorn gefahren, und Frijns hatte an der Spitze einen Vorsprung von 15 Sekunden. Doch Harvey war einer der vielen Fahrer, die bei immer starker werdendem Regen von der Strecke abkamen.

Hansen und die beiden Rookies Hannes Van Asseldonk (NL/Josef Kaufmann Racing) und Petri Suvanto (FI/Josef Kaufmann Racing) kämpften um den vierten Rang, den sich der Schwede schließlich vor dem Lokalmatador und dem Finnen sichern konnte. Der Fahrer des Tages war aber zweifelsohne Frijns, der bei schwierigsten Bedingungen fehlerfrei blieb.

Die Stimmen vom Podest

Sieger Rennen 3: Jack Harvey (GB/Fortec Motorsports):
Es war ein gutes Rennen für mich. Der Start war in Ordnung, daran habe ich zuletzt auch hart gearbeitet. Im Rennen ging es sehr eng zu. In der ersten Kurve wollte ich Timmy angreifen, aber er hat gut gegengehalten. Nach der Safety-Car-Phase bin ich nicht gut weggekommen, konnte dann aber wieder an Timmy heranfahren und ihn unter Druck setzen, aber da war Sand auf der Strecke, und er kam von ihr ab. Ich konnte bremsen, die Linie wechseln und verhindern, dass es mir genauso erging. Insgesamt denke ich, dass wir immer schneller werden.

Zweiter Rennen 3: Timmy Hansen (SE/Mücke Motorsport):
Der Start war super, ich habe ein Lücke gefunden und hatte an der ersten Kurve leichtes Spiel. Nach der Safety-Car-Phase bin ich gut weggekommen, doch dann habe ich mir einen dummen Fehler erlaubt. Ich habe es einfach übertrieben und zu spät gebremst. Ich fiel auf Platz drei zurück, doch mein Speed war gut. Für den Sieg hat es nicht ganz gereicht, aber der kommt hoffentlich noch.

Dritter Rennen 3: Facu Regalia (AR/Eifelland Racing):
Am Beginn des Rennens war ich am Limit, und Robin hat von hinten viel Druck ausgeübt. Ich konnte aber die Tür zumachen und seine Überholversuche in den ersten drei Runden abwehren. Nach der zweiten Safety-Car-Phase konnte ich das Rennen mit guter Geschwindigkeit beenden. Das Auto war heute gut unterwegs. Ich bin wirklich glücklich, denn in der Meisterschaft bin ich nun auf Rang drei.

Sieger Rennen 4: Robin Frijns (NL/Josef Kaufmann Racing):
Am Start konnte ich überhaupt nichts sehen, aber auf Rang vier war ich vorn mit dabei. Nach der zweiten Runde konnte ich die beiden Autos vor mir überholen, und ich wusste, dass ich gut unterwegs bin, da ich pro Runde eine Sekunde schneller als Harvey war. Ich habe angegriffen, bis mein Team mir nach ein paar Runden sagte, ich solle es etwas ruhiger angehen lassen. Ich habe den Sieg dann nach Hause gefahren.

Zweiter Rennen 4 – Bester Rookie in beiden Läufen: Carlos Sainz (ES/Eurointernational):
Das war das schwerste Rennen meiner bisherigen Karriere, denn durch die Autos vor mir konnte ich praktisch gar nichts sehen. Man musste sich an die weißen Linien halten, ruhig bleiben und Fehler vermeiden. Das war eindeutig die beste Wahl. Ich bin überglücklich über das Ergebnis. Hoffentlich läuft es beim nächsten Rennen in Valencia ähnlich gut.

Dritter Rennen 4: Côme Ledogar (FR/Eifelland Racing):
Das ist mein erstes Podium im zweiten Jahr in der Formel BMW. Ich denke, Robin und Carlos waren schneller, also war für mich nicht mehr drin. Dessen ungeachtet habe ich einen sehr guten Start gezeigt und lag drei oder vier Runden in Führung. Allerdings waren Jack und Carlos einfach schneller als ich.