Der Brasilianer Caio Collet hat in Belgien das Sprintrennen der Formel 3 für sich entscheiden können, Punkte konnte der Brasilianer allerdings nicht sammeln. Wegen zahlreicher Unfälle und Unterbrechungen vergab die FIA keine Punkte für das Sprintrennen, da keine zwei vollen Runden ohne Safety-Car absolviert werden konnten. Sophia Flörsch konnte bei den komplizierten Bedingungen erneut überzeugen und machte zehn Plätze gut, verpasste die Top-10 allerdings knapp. Landsmann Oliver Goethe schied mit einem technischen Defekt aus - der Gesamtführende Gabriel Bortoleto musste nach einer Kollision aufgeben.

Safety-Car sammelt die meisten Führungsrunden

Die Wetterbedingungen waren im Vergleich zum Qualifying deutlich besser und die Fahrer konnten das Rennen komplett auf den Trocken-Reifen absolvieren. Einige nächtliche und morgendliche Regenfälle sorgten jedoch dafür, dass die Strecke in vielen Teilen noch nass bzw. feucht war. Das bekamen die Nachwuchsfahrer während des Rennens zu spüren - zahlreiche Unfälle waren die Folge. Von den 12 Rennrunden führte Bernd Mayländer im Aston Martin Safety-Car das Rennen insgesamt sieben Runden lang an.

Der erste Unfall ereignete sich bereits in Runde 1. Raffael Villagomez verschätzte sich in Kurve 8 und erwischte dabei das Heck von Sebastian Montoya. Beide mussten das Rennen aufgeben. Villagomez erhielt dafür nachträglich eine 10-Sekunden-Zeitstrafe. Parallel musste Silverstone-Gewinner Oliver Goethe seinen Auto am Ende der Kemmel-Gerade mit einem erneuten technischen Defekt abstellen - bereits im Qualifying hatte Goethe Probleme mit seinem Auto. Die darauffolgende Safety-Car-Phase endete nach der Bergung der Boliden in Runde 3.

Doch in Runde 4 folgte der nächste Crash. Pepe Marti setzte nach dem Safety-Car-Restart zu einem Überholmanöver gegen Gabriele Mini auf der Außenseite in Pouhon an. Der Italiener verschätzte sich dabei und konnte die Kollision nicht mehr verhindern. Der schlimmste Teil der Kollision folgte aber kurz danach. Bei dem Versuch wieder auf die Strecke zu fahren, übersah Marti den heranrauschenden Ido Cohen, der frontal in die Seite des Spaniers fuhr. Beide Fahrer blieben glücklicherweise unverletzt und Marti entschuldigte sich noch auf der Strecke bei seinem Kontrahenten.

Bortoleto scheidet aus: Entscheidung über Gesamtsieg vertagt

In der Folge mussten Safety-Car und Bergungsfahrzeug erneut ausrücken. Es dauerte drei Runden, bis alle Boliden geborgen und die Trümmerteile beseitigt werden konnten. In Runde 8 wurde das Rennen wieder freigegeben und zunächst sah es danach aus, als würden die Piloten dieses Mal unfallfrei bleiben. Doch bereits eine Runde später ereignete sich der nächste Zwischenfall: Gabriel Bortoleto, der an diesem Wochenende rechnerisch den Gesamtsieg hätte feiern können, musste nach einer Kollision mit Dino Beganovic in Kurve 1 sein Autoabstellen. Die Folge: Die dritte Safety-Car-Phase wurde ausgerufen, Bernd Mayländer führte das Feld im Anschluss sicher über die Zielinie. Caio Collet, Taylor Barnard und Paul Aron bildeten die Top-3.

Der Stand in der Meisterschaft

Nachdem im Sprintrennen keine Punkte vergeben wurden, bleibt die Meisterschaft unverändert. Das bedeutet, dass Gabriel Bortoleto weiterhin die Führung mit 144 Punkten behält, gefolgt von Zak O'Sullivan mit 101 Punkten und Josep María Martí mit 100 Punkten. Paul Aron behält seinen vierten Platz mit 94 Punkten, während Beganovic ebenfalls 94 Punkte hat.

In der Teamwertung führt PREMA Racing mit 289 Punkten vor Trident mit 274 Punkten. Hitech Pulse-Eight bleibt mit 154 Punkten auf dem dritten Platz.