Der Spanier und seit gestern als Meister feststehende Andy Soucek konnte das zweite Rennen der Formel 2-Meisterschaft in Imola gewinnen. Trotz vieler Unfälle behielt er die Nerven und fuhr einen sicheren Start-Ziel-Sieg ein. Knapp hinter ihm sah der Kanadier Robert Wickens die Zielflagge, der Serbe Milos Pavlovic wurde Dritter. Der Deutsche Tobias Hegewald zeigte ebenfalls ein starkes Rennen und wurde Vierter, Philipp Eng aus Österreich erkämpfte sich den zehnten Rang.

Die erste Doppelkurve ging am Start noch gut. Der frisch gebackene Meister Andy Soucek hatte sich in Führung gesetzt und dahinter reihten sich alle brav ein. Doch am Kurvenausgang passierte es. Der Russe Mikhail Aleshin drehte sich und rollte leicht rückwärts zurück auf die Strecke. Der von hinten gerade zu einem Überholmanöver ansetzende Jens Hoing konnte nicht mehr ausweichen und krachte in das Red Bull-Auto.

Ein ziemlich hirnrissiger Crash passierte Eingangs der zweiten Runde. Aufgrund des Startunfalls war das Safety Car herausgekommen. Der Italiener Pietro Gandolfi war wohl ob seines Heimrennens etwas übermotiviert und blieb voll auf dem Gas stehen, obwohl das Feld sich schon hinter dem Safety Car eingereiht hatte. Viel zu spät bremste Gandolfi, versuchte dann nach links auszuweichen, um nicht in den Vordermann zu krachen und räumte dabei die Schweizerin Natacha Gachnang ab. Die war natürlich sauer und wollte den noch im Auto sitzenden Gandolfi zur Rede stellen. Die Streckenposten gingen dazwischen.

In der sechsten Runde wurde das Rennen wieder aufgenommen und erneut kam es zu einem Zwsichenfall. Zunächst aber hatte Soucek alle ausgetrickst und viel eher herausbeschleunigt, als zunächst erwartet worden war. Der zu diesem Zeitpunkt noch hinter ihm fahrende Mirko Bortolotti bekam plötzlich Probleme und fiel zurück. Sein Auto wurde in Rauchschwaden gehüllt und er verteilte schließlich eine Ölspur auf der Piste von Imola. Julien Jousse und Alex Brundle wurde diese zum Verhängnis. Sie rutschten auf selbiger aus und flogen in hohem Bogen in den Kies. Bortolotti bemerkte den Defekt an seinem Auto erst viel zu spät, verlies aber doch endlich die Piste. Obwohl die Ölspur deutlich sichtbar war, gab es keine neuerliche Safety Car Phase. Stattdessen wurde unter gelben und Öl-Flaggen weiter gefahren.

In derselben Runde wie der Defekt bei Bortolotti kam auch das Aus für den Litauer Kazim Vasiliauskas. Der hatte am gestrigen Tag noch seinen ersten Sieg einfahren können und musste am heutigen Sonntag sein Darsena Management-Auto mit Defekt abstellen.

Andy Soucek drehte vorn derweil einsam seine Runden. Er baute seinen Vorsprung auf kurzzeitig runde zwei Sekunden aus. Doch der Kanadier Robert Wickens konnte sich in der Schlussphase wieder herankämpfen. Er schraubte den Wert der schnellsten Rennrunde kontinuierlich nach unten. Aber zum Angriff kam es nicht mehr.