Das Formel-2-Hauptrennen am Sonntagmittag konnte der Brasilianer Felipe Drugovich für sich entscheiden, somit hat die Formel 2 bisher in vier Rennen vier Sieger hervorgebracht. Im Gegensatz zu den Vortagen gab es in der Session keine Unfälle auf der Strecke.

Ausgangslage: An diesem Rennwochenende hatte es in der Formel 2 nämlich so oft wie nur selten zuvor gekracht. Am Freitag kam die Nachwuchsserie nach Training und Qualifying auf fünf rote Flaggen. Das Sprintrennen am Samstag wurde über die halbe Renndistanz hinter dem Safety Car abgehalten. Cem Bölükbasi durfte wegen einer Gehirnerschütterung nach einem Unfall nicht starten, auch Amaury Cordeel fehlte im Hauptrennen. Das Auto des Van-Amersfoort-Piloten war im Sprintrennen so stark beschädigt worden, dass es nicht rechtzeitig repariert werden konnte.

Startaufstellung: Das von Unterbrechungen geprägte Qualifying am Freitag brachte Felipe Drugovich als Pole Setter hervor. Mit dem Brasilianer stand Richard Verschoor in der ersten Startreihe, gefolgt von Marcus Armstrong, Ralph Boschung, Liam Lawson, Ayumu Iwasa, Calan Williams, Jüri Vips, Jake Hughes und Dennis Hauger.

Start: Bevor die Startampel die Lichter ausschaltete, leuchteten die gelben Lampen auf und die Startprozedur wurde abgebrochen, eine zweite Formationsrunde wurde gefahren. Beim zweiten Anlauf funktionierte es, an der Spitze kamen alle gut weg und es gab keine großen Platzwechsel, lediglich Ralph Boschung rutschte eine Position nach hinten und übergab P4 an Liam Lawson.

Spitze: Schon in der zweiten Runde wurde Marcus Armstrong vom Podest verdrängt. Red-Bull-Junior Liam Lawson zog ohne Schwierigkeiten am Neuseeländer vorbei und hielt diese Position für den weiteren Rennverlauf inne.

Ganz vorne konnten sich Drugovich und Verschoor vom Feld absetzen. Verschoor versuchte ein paar Mal heranzukommen, schaffte es aber nicht vorbei. Nachdem die Spitze ihre Boxenstopps absolviert hatte, fand sich Marcus Armstrong wieder auf dem dritten Platz, denn Lawsons linkes Vorderrad war nicht richtig festgeschraubt worden und zwang den Neuseeländer, sein Auto an der Boxenausfahrt abzustellen.

Die Top-2 konsolidierten sich danach. Kurz vor Rennende trennten Drugovich und Verschoor noch immer rund 2,5 Sekunden, zu einem Zweikampf kam es nicht mehr. Felipe Drugovich fuhr als Sieger des Hauptrennens über die Ziellinie, mit aufs Podium kamen seine Verfolger Richard Verschoor (+2,379) und Jehan Daruvala (+15,358). Daruvala hatte für die meisten Action gesorgt und sich von Startplatz 14 aus aufs Podium gekämpft.

Dahinter folgten Jake Hughes (+19,117), Marcus Armstrong (+20,595) und Dennis Hauger (+21,071), der die Alternativ-Strategie perfekt umsetzte, mit härteren Reifen starte und im Rennmittelteil lange vor seinem Boxenstopp geführt hatte. Die Punkteränge komplettierten Ayumu Iwasa (+27,108), Roy Nissany (+28,428), Jack Doohan (+28,861)und Jüri Vips (+32,173).

Zwischenfälle: Gleich zwei Mal nutze Ralph Boschung die Auslaufzone in Kurve 1, um seine Position zu verteidigen, kurz darauf folgte eine 5-Sekunden-Zeitrstrafe für den Schweizer. In Runde 7 gab es dann die erste gelbe Flagge des Rennens, Theo Pourchaires Getriebe rollte mit defektem Getriebe aus. Der Franzose konnte aber noch in die Box fahren. Zu Beginn der letzten Runde drehte Frederik Vesti seinen ART-Boliden in Kurve 1 und sorgte für eine kurze Gelbphase, das hatte auf den Großteil der Fahrer allerdings keinen Einfluss.