Mit Platz 2 und 5 im "Autodromo Nazionale" von Monza hat sich Rene Binder am vergangenen Wochenende wieder eindrucksvoll im Spitzenfeld der Formel V8 Serie zurückgemeldet. Der 24jährige Zillertaler, der mit Lotus den mittlerweile 5. Podestplatz seiner Debütsaison feiern konnte, über Windschattenschlachten im königlichen Park und über hohen Besuch aus Frankreich...

Herzliche Gratulation zu Platz 2 und zur vielleicht stärksten Vorstellung, die wir bislang von Dir in der Formel V8 gesehen haben!
"Vielen Dank! Es war ein fast perfektes Wochenende und ich sage deshalb ‚fast perfekt‘ weil ich am Sonntag eigentlich reif für den ersten Sieg war. Ich war im Qualifying auf einer abtrocknenden Strecke bis zum letzten Moment auf Pole und habe sie nur durch einen kleinen Fehler in der Parabolica verloren. Mein Start war gut, aber Egor Orudshev hatte vom 5. Startplatz weg offenbar einen Raketenstart und ist schon vor der ersten Schikane in Führung gegangen. Obwohl ich in den Kurven schneller war als er, gab es auf den langen Geraden trotz Windschattens kein Vorbeikommen mehr."

Auch am Samstag warst Du schon Zweiter, bevor es in der ersten Schikane zum üblichen Casino gekommen ist…
"Man muss sich nur die Fernsehbilder anschauen, um zu verstehen was da passiert ist: Fittipaldi hat sich verbremst und ich hab versucht, halbwegs korrekt durch die Schikane zu kommen, während andere die Abkürzung über den schmalen Asphaltstreifen genommen haben. Das hat mich etliche Positionen gekostet, sodass nach einer Aufholjagd auch nicht mehr als Platz 5 drin war."

Du nimmst immerhin 28 wertvolle Punkte mit aus Monza…
"Stimmt, wobei die Punktetabelle im Moment für mich zweitrangig ist. Ich konzentriere mich lieber darauf, auch in den letzten Rennen möglichst gute Qualifyings hinzubekommen und gute Starts. Dann kommt alles andere von selbst. Ich spüre, dass demnächst einmal alle Erfolgsfaktoren zusammenkommen werden."

Bei Lotus sagt man, Du wärst ein "Late Bloomer", also ein Spätzünder, der sich in kleinen Schritten steigert, aber dafür unaufhaltsam…
"Das war bei mir schon immer so, deshalb habe ich mir auch nie Sorgen gemacht, wenn es einmal nicht so gelaufen ist."

Letzte Frage: Mit FIA-WEC-Boss, Gérard Neveu, war am Freitag hoher Besuch in Monza, um den Teams seine Visionen der neuen Kooperation zu unterbreiten…
"Ich denke, in der Formel V8 geht es 2017 wirklich bergauf, mit sechs Rennen im Rahmenprogramm der Langstrecken WM, und zwar auch in Mexcio City, Austin und Bahrain, sowie drei weiteren Events, wobei hier Aragon, Jerez und Monza schon ziemlich fix sind. Es wurde auch noch einmal ganz klar festgehalten, dass die in der WEC engagierten Werke ein klares Interesse an einer Einbindung unserer Serie haben und den besten Fahrern auch gewisse Perspektiven bieten werden."

Danke für das Gespräch!