Nach dem eher actionarmen Rennen am Samstag half der Regen für das Sonntagsrennen etwas nach. Das zweite Rennen hatte alles zu bieten: Start hinter dem SC, Rennabbruch, Restart, eine abtrocknende Strecke und eine spektakuläre Schlussphase, in der Matthieu Vaxiviere sich über ein Manöver auf der Außenbahn noch den Sieg holte, nachdem Nyck de Vries das gesamte Rennen geführt hatte. Oliver Rowland komplettierte als Dritter das Podium.

Aufgrund der Bedingungen wurde das Rennen hinter dem Safety Car gestartet. Nach 17 Minuten unter gelb nahm der Regen so sehr zu, dass das Rennen abgebrochen werden musste. Nach weiteren sechs Minuten Schleichfahrt wurde das Rennen für einen 21-minütigen Sprint inklusive Boxenstopp plus eine Kurve freigegeben. De Vries musste wegen des fliegenden Starts nicht um seine Pole Position fürchten, doch er bremste das Feld so zusammen, dass es im hinteren Feld beinahe Auffahrunfälle gegeben hätte.

Der junge Niederländer und Vaxiviere ließen das Feld hinter sich, ging es dahinter hart zur Sache: Tom Dillmann und Dean Stoneman lieferten sich einen spektakulären Kampf um Platz fünf, bei dem beide von der Strecke rutschten. Stoneman fiel dadurch auf P7 zurück. Danach waren in der Spitzengruppe zunächst die Plätze bezogen: De Vries vor Vaxiviere, Rowland, Jaafar und Dillmann.

Samstagssieger Rowland kam wieder auf das Podest, Foto: WS by Renault
Samstagssieger Rowland kam wieder auf das Podest, Foto: WS by Renault

Vaxiviere bei abtrocknender Piste schneller

Doch noch standen die Boxenstopps auf dem Programm. Die Lotus-Mannschaft von Vaxiviere arbeitete etwas schnelle als diejenige von DAMS, so dass sich die Spitze zusammenschob. Jaafar verlor zwei Positionen, dafür wurde Tio Ellinas von seiner Strakka-Mannschaft schnell genug abgefertigt, um auf Platz vier vor zu kommen. Trotz der Nässe gab es auf den ersten fünf Plätzen lange keine Veränderungen, dafür entschädigte ein Wahnsinns-Fünfkampf außerhalb der Punkteränge die Zuschauer - mittendrin Aurelien Panis, der Sohn des Ex-F1-Fahrers Olivier Panis.

Vaxiviere folgte de Vries wie ein Schatten und lange tat sich nichts, obwohl der Lotus-Pilot den schnelleren Eindruck machte. Doch in der letzten Runde holte er zum entscheidenden Schlag aus: Auf der Geraden kühlte Vaxiviere seine Reifen, während de Vries über die trockene Ideallinie heizte. Das gab Vaxiviere mehr Grip für die letzte Kurve und er mogelte sich außen herum in der Spitzkehre vorbei. Zwar versuchte der Niederländer, ihn noch von der Strecke zu drängen, doch es war zu spät: Matthieu Vaxiviere war vorbei und gewann vor Nyck de Vries.

Samstagssieger Rowland fuhr als Dritter reichlich Punkte ein, Ellinas und Dillmann folgten dahinter. Meindert van Buuren wurde Sechster gefolgt von Stoneman, aber wegen zu schnellen Fahrens in der Boxengasse unter Beobachtung steht. Die Top-10 komplettierten Jazeman Jaafar, Alfonso Celis Jr. und Manor-F1-Pilot Roberto Merhi, der abermals enttäuschte.