Die vorvorige Woche hat für mich eigentlich sehr gut begonnen. Die zwei A1-Testtage in Silverstone haben wirklich Spaß gemacht. Am ersten Tag haben wir uns einfach auf das Setup konzentriert und nicht so auf die Zeiten geschaut. Speziell für schnelle Kurven haben wir da etwas gefunden. Am zweiten Tag sind wir mit zwei Sätzen neuen Reifen raus gefahren und dabei ist auch die Bestzeit herausgesprungen. Ich denke, es sieht ganz gut aus, es war ein guter Start in die Saison. An das Auto habe ich mich jedenfalls recht schnell gewöhnt. Nach zwei, drei Runden hat sich die Reaktion angepasst.

Als es dann zurück zur Formel 3 ging, musste ich mich natürlich wieder umstellen. Bei den Bremsen und der Power ist da schon ein großer Unterschied. Dafür ist es im freien Training aber gleich ganz gut gelaufen. Mit einem halben Zehntel Rückstand auf den Zweiten lag ich auf Platz vier. Es sah also gar nicht so schlecht aus. Zumindest wenn die Bedingungen mitgespielt hätten.

Denn kurz vor dem Qualifying begann es zu regnen und wir hatten mit einer trockenen Session gerechnet. Deswegen hatte ich Sprit für 14 Minuten am Vorstart im Tank, da wir etwas warten wollten, bis ich auf die Strecke gehe. Aber es wurde eben nass, wir mussten die Reifen wechseln und konnten nur ein paar Veränderungen am Auto vornehmen. Für die Umstellung auf das ganze Regensetup hat die Zeit nicht gereicht. Ich bin sofort hinausgefahren und habe auch eine gute Regenlinie gefunden. Zehn Minuten lang war ich Erster, dann ist die Strecke aber immer besser geworden. Ich habe noch eine schnelle Runde fahren können, in der ich eine Sekunde schneller war als bis dahin, wurde danach aber wieder an die Box gerufen, da das Benzin knapp geworden ist. Deswegen musste ich meine beste Runde abbrechen, die locker für die Pole gereicht hätte.

Dadurch durfte ich wieder einmal erfahren, dass sich das Rennen schon im Qualifying entscheidet. Im Rennen muss man in der ersten Reihe stehen, sonst hat man nicht viele Chancen, um den Sieg mitzureden. Der Start lief aber ganz gut und ich war gleich einmal Zweiter. Von hinten bekam ich aber Druck. Vorne ist Carlo van Dam sofort weggefahren und beim Kampf dahinter sind wir uns ins Auto gefahren und in den Dreck gekommen. Die Reifen machen so etwas nicht lange mit. Dadurch hatte ich so wenig Grip, dass ich zwei, drei Runden nicht vernünftig mitfahren konnte und bis auf Position sechs durchgereicht wurde. Von dort aus ist es leider nicht mehr nach vorne gegangen. Das Podium wäre wohl drin gewesen, aber es hat leider nicht geklappt.

Trotz Kühlwasserleck hielt das Auto durch, Foto: F3 Cup
Trotz Kühlwasserleck hielt das Auto durch, Foto: F3 Cup

Das zweite Rennen hat schon vor dem Start nicht gut begonnen. Am Vorstart haben wir bemerkt, dass das Auto irgendwo Kühlwasser verloren hat. Da war ein 20 Zentimeter großer Fleck mit Kühlwasser auf dem Boden. Nach der Einführungsrunde hat mein Teamchef den Kühler befühlt und dort war alles nass. Wir haben deswegen überlegt, ob ich überhaupt starten soll, da es wenig Sinn macht, mit einem kaputten Kühler zu starten, da man damit normalerweise nicht sehr weit kommt. Wir haben es aber probiert und in der Formationsrunde hatte ich sehr starkes Übersteuern, weil ich auf meinem eigenen Wasser ausgerutscht bin. In den ersten beiden Runden war es auch nicht besser, aber danach war das Problem auf einmal weg. Ich hatte einfach kein Wasser mehr im Kühler, auf dem ich rutschen konnte.

Dadurch war ich schnell von sechs auf drei vorne und habe mit van Dam gekämpft. Der hat mich am Ende der Geraden einfach so einmal in die Wiese gedrückt und dadurch war ich wieder Sechster. In weiterer Folge habe ich aufgrund der Motortemperatur so viel Leistung verloren, dass ich selbst im Windschatten nicht mehr mitfahren konnte. Ich war nur froh, dass der Motor so lange gehalten hat, dass ich noch ein paar Punkte mitnehmen konnte. In der Auslaufrunde musste ich das Auto dann abstellen. Es war schade. Aber so ist eben der Rennsport und beim nächsten Mal sind wir auch dafür gerüstet. Außerdem bin ich um eine Erfahrung reicher und das ist wiederum nicht schlecht.