Johannes Scheuerle ist 18 Jahre alt und besucht die 13. Klasse. Motorsport begeistert ihn schon lange und er verfolgt Rennserien wie die Formel 1 und die WTTC seit Jahren. Aktuell fährt er seine letzte Saison im Jugend-Kart-Slalom. Auch online ist er bei ESL Sports in der Rennsimulation Live For Speed auf dem PC unterwegs.
In beiden Disziplinen konnte er einige Erfolge erzielen. Sein Verein Low-Racing gehört zu den erfolgreichsten Teams im elektronischen Rennsport. Motorsport-Magazin.com führte ein Interview mit dem aufstrebenden Schwarzwälder.
Hallo Johannes, Du fährst nicht nur online Deine Rennen, sondern auch im Kart - siehst Du Parallelen zwischen virtuellem und klassischem Motorsport?
Johannes: Auf Jeden Fall. Bei mir war es sogar so, dass ich zuerst mit Rennsimulationen wie Live For Speed
angefangen habe, bevor ich mit dem Kart-Slalom begonnen habe. Erst mit 16 bin ich meine erste Kart-
Slalom-Saison gefahren, ein Alter in dem eigentlich keiner mehr einsteigt. Ich konnte jedoch gleich vorne
mitfahren und das gegen Fahrer, die schon um die zehn Jahre Erfahrung hatten. Ich habe hier auf jeden Fall
von meinen Erfahrungen am PC und vor allem mit Live For Speed profitiert und kann sagen, dass sich
elektronischer und klassischer Motorsport hier gut ergänzen.
Was macht Live For Speed für Dich so besonders?
Johannes: Live For Speed bietet einen enorm hohen Realitätsfaktor und Möglichkeiten, die verschiedensten
Rennen zu fahren. Neben Sprintrennen, wie sie unter anderem in der Electronic Sports League (ESL)
stattfinden, können auch Langstreckenrennen wie 24h Rennen gefahren werden. Es gibt zudem für jeden
Geschmack Autos. Kombiniert mit einer leichten Handhabung und dem schon angesprochenen, sehr
realistischen Fahrverhalten, sind spannende Rennen stets garantiert. Live For Speed hat mich von Anfang an
überzeugt und ist auch jetzt noch mein Favorit.
Was reizt Dich am elektronischen Rennsport?
Johannes: Der elektronische Motorsport ist für mich eine Ergänzung des klassischen Motorsports, den ich
mir leider nicht leisten kann. Der elektronische Motorsport unterscheidet bis auf die fehlende körperliche
Belastung nicht sonderlich vom klassischen Motorsport und das macht ihn so attraktiv. Man hat genauso
Zweikämpfe wie in der Realität, muss genauso taktisch vorgehen und sich konzentrieren.
Wie sieht Dein Alltag als Spieler aus? Wie ist Dein Trainingspensum?
Johannes: Früher bin ich regelmäßig gefahren und habe trainiert, diese Zeit kann ich mittlerweile aber nicht
mehr aufbringen und das Training hält sich in Grenzen. Manchmal müssen zwei Stunden direkt vor dem
Rennen eben reichen. Meine große Erfahrung gleicht es hoffentlich aus (lacht).
Es gibt wenige Studien über die physische und psychische Belastung beim eSport. Wie
siehst Du das? Gerade auch im Vergleich mit klassischem Sport?
Johannes: Also physische Belastung hat man bei dem Fahren von Rennen am PC sicher mehr als ein Billard-
Spieler, doch ist es nicht mit realem Motorsport zu vergleichen. Konzentration ist wie im klassischen Sport sehr
wichtig und wird im eSport genauso verlangt. Ansonsten hat man psychische Belastungen wie im
klassischen Sport auch, das gehört einfach zum Wettbewerb dazu.
Brandneu im Renntitel-Sortiment ist Need For Speed: Shift, wie ist Deine Meinung zu
dem Game?
Johannes: Ich habe mich momentan, auch auf Grund von Zeitmangel, ziemlich auf Live For Speed
beschränkt und kann zu dem Game leider überhaupt nichts sagen. Es bringt wahrscheinlich frischen Wind in
die Szene, ein Umstieg auf ein komplett anderes Spiel ist allerdings genau so schwer, wie sich auf eine
komplett andere Rennserie umzustellen.
Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen Dir noch viel Spaß und Erfolg auf Deinen Rennstrecken.
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