Einen Tag nach dem 24-Stunden-Klassiker gastierte auch die GTP Pro Series auf dem Nürburgring. Gefahren wurde auf dem 5,1 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs. In einem spannenden Qualifying platzierten sich die beiden Favoriten Sascha Glatter und Julian Kunze in der ersten Startreihe. Das Rennen entschied allerdings überraschend der von Startplatz vier gestartete Manuel Gogeißl für sich. Die schnellste Rennrunde ging an Thomas Wackerbauer. Die Livestream-Zuschauer sahen über die komplette Renndistanz spannende Zweikämpfe.

Der Start

Sascha Glatter konnte seine Spitzenposition auf den ersten Metern verteidigen. Einen deutlich schlechteren Start erwischte Julian Kunze. Der Euronics-Pilot fiel auf den ersten Metern deutlich zurück. Den besten Start in der Spitzengruppe erwischte Gogeißl, der auf den ersten Metern Julian Kunze und Gunnar Hiller ausbeschleunigte und vor der ersten Kurve auch Glatter angreifen konnte. Nach einer Beinahe-Kollision lies Gogeißl den Camaro-Piloten wieder vorbei und reihte sich auf Position zwei ein. Im vorderen Mittelfeld kam es in der ersten Kurve zu einem Startunfall: Tobias Kuppe traf das Heck von Thomas Koenig, dieser wiederum drehte sich auf das Gras und rutschte quer über die Strecke. Ein Glück für alle Fahrer, dass der kreiselnde Maserati keinen anderen Piloten traf. Nach drei Runden kam der Führende Sascha Glatter zur Durchfahrtstrafe für ein Vergehen aus dem letzten Rennen an die Box und Gogeißl im Ferrari übernahm die Führung.

Haarsträubend: Thomas König fliegt durch das Feld ohne ein anderes Auto mitzunehmen, Foto: Racersleague
Haarsträubend: Thomas König fliegt durch das Feld ohne ein anderes Auto mitzunehmen, Foto: Racersleague

In den folgenden Runden konnte sich der Gamophy-Pilot vom Verfolgerfeld absetzen und profitierte auch von den zeitraubenden Zweikämpfen der Konkurrenz. Nach wenigen Runden hatte sich Julian Kunze bereits bis auf Position drei zurückgekämpft und setzte Gunnar Hiller unter Druck. Bei einem Überholversuch kollidierte Kunze mit dem Maserati-Piloten und beide Piloten verloren mehrere Positionen. Der neue zweitplatzierte hieß Kim Strohmann, der erst wenige Kurven vorher an Peter Jan Hoekstra vorbeiziehen konnte. Bis zum Boxenstopp hielt Gogeißl seinen Vorsprung von etwa acht Sekunden auf Strohmann aufrecht. Vor den Boxenstopps lag Robert Platzk im Ferrari nur wenige Sekunden hinter Strohmann.

Harte Zweikämpfe bis zum Schluss

Bereits sechs Minuten vor Rennhälfte kam Robert Platzk im Euronics-Ferrari als erster Pilot der Spitze an die Box. Strohmann konterte den Undercut in der darauffolgenden Runde und hielt sich knapp vor Platzk auf der zweiten Position. Als Gogeißl seinen Stopp in der 20. Runde absolvierte kam dieser knapp vier Sekunden vor Strohmann zurück auf die Strecke und übernahm nach der Boxenstopp-Phase wieder die Führung. Währenddessen arbeiteten sich Sascha Glatter und Julian Kunze durch das Feld. Glatter gelang es im Camaro sich trotz seiner Durchfahrtsstrafe bis auf Position fünf vorzukämpfen. An der Spitze verwalteten Gogeißl und Strohmann ihren Vorsprung auf Robert Platzk. Dieser wiederum konnte Titelverteidiger Thomas Wackerbauer im Flügeltürer hinter sich halten. Bis zum Schluss kämpften mehrere Kampfgruppen im Mittelfeld auf dem überholfeindlichen Kurs um die Positionen und boten den Zuschauern einige sehenswerte Manöver.

Spannender Kampf: Robert Plazk hält Meister Thomas Wackerbauer hinter sich, Foto: Racersleague
Spannender Kampf: Robert Plazk hält Meister Thomas Wackerbauer hinter sich, Foto: Racersleague

Nach 42 Runden überquerten Gogeißl und Strohmann per Foto-Finish die Ziellinie. Hinter den beiden Gamophy-Piloten kam Robert Platzk als dritter vor Thomas Wackerbauer ins Ziel. Sascha Glatter wurde nach einer starken Aufholjagd fünfter. Die weiteren Plätze in den Top-Ten belegten Stefan Konieczny, der somit seine Meisterschaftsführung ausbauen konnte, Gunnar Hiller, Peter Jan Hoekstra, Frank Schulte-Loh und Tobias Kuppe.

Nach vier von zwölf Saisonrennen führt Stefan Konieczny die Fahrermeisterschaft mit 106 Punkten an. Julian Kunze (103) liegt allerdings nur drei Punkte hinter dem SRSG-Piloten. Die dritte Position teilen sich Tobias Kuppe und Christian Knudsen mit jeweils 97 Punkten. Ähnlich knapp gestaltet sich auch die Tabelle in der Teammeisterschaft. Die ersten drei Teams sind jeweils nur durch einen Punkt getrennt. An der Spitze der Teamwertung liegt das Team Euronics-Gaming mit Julian Kunze und Robert Platz vor SRSG Corsa um Gunnar Hiller und Christian Knudsen und dem Team SRSG Save The Ring mit Stefan Konieczny und Markus Roersch. Das nächste Rennen der GTP Pro Series findet am 1. Juni auf dem Red Bull Ring statt.