Colin Kolles ging mit seinem Privatteam Futurecom in der abgelaufenen Saison ein gewagtes Experiment ein. Anders als in den letzten Jahren setzte er nicht nur ein Auto mehr ein, sondern vertraute auch auf die Dienste von drei jungen und DTM-unerfahrenen Piloten. Neben Christian Bakkerud und Johannes Seidlitz durfte auch der Tscheche Tomas Kostka an den Start.

Seinen ersten offiziellen Einsatz für Futurecom erhielt Kostka bei den Testfahrten in Hockenheim. Damals war noch völlig unklar, warum der 25-Jährige überhaupt testen durfte, viele vermuteten einen Freundschaftsdienst - schließlich übernimmt die Familie Kostka seit vielen Jahren die ausrangierten Kolles-Boliden, um sie in der tschechischen Langstreckenmeisterschaft einzusetzen - doch aus dem Test wurde mehr: Kostka durfte in allen zehn Rennen ran.

Zu selten fand sich Kostka in Zweikämpfen wieder., Foto: DTM
Zu selten fand sich Kostka in Zweikämpfen wieder., Foto: DTM

Mit unterlegenem Material schaffte es der Rookie zwar nicht in die Punkte oder die Top-Ten, bot allerdings konstante und meist fehlerfreie Leistungen. Bei den beiden Rennen in Hockenheim landete Kostka jeweils auf dem elften Platz - weiter ging es in diesem Jahr nicht nach vorne. An der Erfahrung dürfte es allerdings nicht gemangelt haben, schließlich hat Kostka 2009 durch sein Engagement in der Langstreckenserie wohl so viele Kilometer in einem DTM-Fahrzeug abgespult wie kein anderer Pilot, zudem wird Futurecom mit den alten Setups von Audi versorgt.

Den besten Startplatz holte Kostka auf dem EuroSpeedway Lausitz. Im verregneten und chaotischen Qualifying stellte er seinen zwei Jahre alten Dienstwagen auf den elften Startplatz, konnte diese Position im Rennen allerdings nicht nutzen - schon nach der ersten Runde fand sich Kostka gemeinsam mit seinem Teamkollegen Bakkerud am Ende des Feldes wieder.

Immerhin konnte Kostka in seiner Debüt-Saison acht von zehn Rennen beenden. Ausfälle erlaubte sich der Tscheche lediglich auf dem Norisring, wo er kurz nach dem Start mit Oliver Jarvis kollidierte, und auf dem Dünenkurs von Zandvoort, wo er nach 19 Runden mit einem technischen Defekt aufgeben musste.