Die obligatorische Auftaktbestzeit für Timo Scheider blieb auch an diesem Wochenende nicht aus: Wie beinahe schon gewohnt führte der Meisterschaftserste ein Audi-Trio an und distanzierte Paul di Resta im schnellsten HWA-Mercedes um fast sechs Zehntelsekunden. Am Nachmittag war es Tom Kristensen, der die Audi-Flaggen hoch hielt. Doch auch dem Dänen ist aufgefallen, dass sich die fulminanten Freitagsergebnisse nur selten auf Qualifying und Rennen übertragen lassen...

"Ein typischer Testfreitag. Wir sind auf jeden Fall schnell, vor allem auf eine Runde, aber auch auf längeren Stints. In der zweiten Session wurde es wärmer, vielleicht wurden deshalb auch die Rundenzeiten nicht mehr schneller. Es ist sehr ausgeglichen. Es sieht so aus, dass Mercedes am Ende der Stints aufholen kann", bestätigt Tom Kristensen im Gespräch mit dem adrivo Motorsport Magazin das in dieser Saison häufig gesehene Phänomen. Er erwartet sich trotz seiner Bestzeit am Vormittag scharfen Gegenwind: "Das Gewicht ist gleich - es wird hier sehr eng."

Auf den Plätzen sieben und zehn fielen die Freitagsergebnisse zwar für die Konkurrenz in Person von Jamie Green wenig spektakulär aus. Dennoch zeigte sich der Meisterschaftszweite zufrieden mit den Resultaten des Tages. "Es war gut, dass wir komplett trockenes Wetter hatten, denn so konnten wir uns auf die normale Setup-Arbeit und eine gute Rennabstimmung konzentrieren. Wir haben viele verschiedene Dinge ausprobiert - es war ein positiver Tag für das Team." Für Unruhe sorgen die gewohnten Freitagsbestzeiten der Ingolstädter bei Mercedes ohnehin nicht mehr.

Auch Bernd Schneider sorgte nicht für Sensationen in den Zeitenlisten, Foto: DTM
Auch Bernd Schneider sorgte nicht für Sensationen in den Zeitenlisten, Foto: DTM

Jamie Green stellt klar: "Auf eine Runde wird man am Freitag nie sehen, wie stark die Konkurrenz ist. Es ist wichtiger, wie es um die Konstanz bestellt. Das Qualifying ist immer wichtig - aber auf dieser Strecke sollte das Überholen vergleichsweise einfach sein." Angesichts der nicht zu unterschätzenden Rennperformance der Stuttgarter hält man das Zeitfahren bei Audi tendenziell für bedeutsamer - zumal Kristensen der Konkurrenz mehr Überholchancen zugesteht als vor drei Wochen in England: "Das Qualifying ist ziemlich wichtig. Es ist schwierig zu überholen, wenn auch leichter als in Brands Hatch."

Auch wenn die beiden Barcelona-Poles der beiden vergangenen Jahre an Teamkollege Martin Tomczyk gingen, hofft der Däne auf andere Umstände als in 2006 und 2007. "Heute war gutes Wetter. Wenn es aber im Qualifying Regen gibt, wie in den letzten beiden Jahren, wird es chaotisch", befürchtet Tom Kristensen - trotz seiner Pole-Erfahrungen vom Nürburgring...