Nach der Heimniederlage in Hockenheim war eine Pole Position auf der viel zitierten Audi-Strecke Oschersleben Balsam auf die leidgeprüfte Mercedes-Seele - umso mehr, da der Pole-Inhaber Mika Häkkinen heißt. Hatten sich zuletzt die Kritiker des zweifachen Formel-1-Altmeister gemehrt, so belehrte er diese mit einer tadellosen Performance im Qualifying eines Besseren: Mit kontinuierlichen Steigerungen von Session zu Session war der Finne am Ende ganz oben angekommen - während ein anderer Altmeister bereits seit einigen Minuten nur zusehen konnte:

Erneut hatte sich Bernd Schneider, gehandicapt durch eine schwergängige Lenkung, mit einem Fehler im zweiten Streckensektor die Chance auf den Einzug in die letzte Qualifying-Session verbaut, nachdem seine C-Klasse in den wenigen verbleibenden Minuten nicht mehr adäquat hergerichtet werden konnte. Von Startplatz zehn aus dürfte dem Saarländer morgen die Aufholjagd in der Meisterschaft schwer fallen - anders als Bruno Spengler, der mit Rang drei sich und sein Team zufrieden stellte. Dass Jamie Green seiner traditionellen Qualifying-Hochform weiterhin etwas hinterherläuft und so nur Rang fünf einfuhr, trübt die Aussichten der HWA-Truppe für das Rennen nur bedingt: Der leichte Gewichtsvorteil sowie gelungene Setup-Arbeit scheinen gerade angesichts der Enge des Feldes ihre Wirkung zu entfalten.

Alex Margaritis erlebte ein durchwachsenes Qualifying, Foto: DTM
Alex Margaritis erlebte ein durchwachsenes Qualifying, Foto: DTM

Ebenso wie die Neuwagen hatten auch die Jahreswagen schon beim freien Samstagstraining am Vormittag eine beachtliche Performance angekündigt, konnten jedoch nicht ganz an ihre Leistungen aus Hockenheim anknüpfen: Mit Rang acht stand Gary Paffett als bester Mercedes-Jahreswagenpilot im Schatten von Rosberg-Audi-Vertreter Mike Rockenfeller auf Platz zwei - der britische Persson-Pilot hätte sich hingegen maximal Position fünf zugetraut.

Ein ähnliches Bild bei den Gebrauchtwagen: Während sich Paul Di Resta sowohl mit seinem 2005er-Mercedes als auch mit seinem elften Startplatz unzufrieden zeigte, fiel Susie Stoddart in ihre Qualifying-Schwäche von 2006 zurück - und damit in die letzte Startreihe. Doch dass die Motorsport Arena Oschersleben in Reihen der älteren Baujahre eher Audi-Pflaster darstellt, war bereits vor dem Qualifying bekannt gewesen...

Die allgemeine Hochstimmung bei Mercedes konnte jedoch auch manch mittelmäßiger Startplatz bei Mücke und Persson nicht trüben. "Ich freue mich sehr für Mika Häkkinen, der eine tolle Leistung gezeigt hat und das auf einer Strecke, die für uns bisher nicht gerade ideal war", zeigt sich Norbert Haug angetan von den heutigen Ergebnissen, der auch auf die taktisch guten Karten verweist: "Mit Bruno Spengler und Jamie Green auf den Plätzen drei und fünf haben wir eine gute Ausgangsbasis für das morgige Rennen..."