Nachdem ich letzte Saison noch im Audi A4 DTM Jahreswagen unterwegs war, konnte ich auf dem Hockenheimring endlich in einem aktuellen Fahrzeug an den Start gehen. Das Wochenende verlief gleich sehr gut. Das fing schon mit den Trainings am Freitag an, bei denen wir die ganze Zeit in die richtige Richtung abgestimmt haben. Egal ob Long Run oder Einzelrunde. Leider wussten wir trotzdem nicht genau, wo wir im Vergleich zu Mercedes stehen. Schließlich zeigen alle erst am Samstag was wirklich möglich ist.

Aber auch das Qualifying fing sehr gut an. Ich konnte mir im ersten Run sogar einen Reifensatz aufsparen, da meine Zeiten schnell genug waren. Im dritten Teil hatten wir leider ein Problem mit der Antriebswelle und somit lag ich am Ende auf der sechsten Position. Es hätte natürlich noch viel schlimmer kommen können, wenn uns das Problem im ersten Stint und nicht erst im dritten getroffen hätte.

Trotzdem war es ein sehr guter Anfang für mich und auch für mein neues Team. Bei Abt Sportsline fühle ich mich sehr wohl und das von Anfang an. Ich pflege schon lange Kontakte zum Team und kannte dadurch schon einige Mitglieder. Während der Tests im Winter haben wir uns noch besser kennen gelernt. Alle sind sehr ehrgeizig, aber auch locker. Ich denke, dass wir vier Fahrer uns alle wohl fühlen. Sonst wäre eine solche Mannschaftsleistung nicht drin.

So knapp war Timo am Paukenschlag dran., Foto: Audi
So knapp war Timo am Paukenschlag dran., Foto: Audi

Der Start am Sonntag gelang mir sehr gut und ich konnte an Tom vorbeiziehen. Vom Unfall, der einen Moment später passierte, habe ich kaum etwas mitbekommen. Erst nach dem Rennen konnte ich durch die Fernsehaufnahmen nachvollziehen, was passiert war. Tom hatte versucht mich in der zweiten Kurve außen zu überholen. Damit hatte ich nicht gerechnet. Zudem war ich Stoßstange an Stoßstange mit Mattias. Deswegen habe ich Tom total übersehen und leider auch berührt. Jetzt ist wichtig, dass Tom und Alexandre wieder fit werden, sich schnell erholen und nichts überstürzen. Deswegen wird Tom dieses Wochenende auch nicht fahren.

Für den Rest des Rennens hatte sich unsere Strategie natürlich verschoben und war im Ansatz auch sehr gut. Leider bin ich am Ende auf Martin und Bruno aufgelaufen. Bruno machte kurz vor Rennende einen Fehler und kam von der Strecke ab. Dabei erwischte er mich am Heck, als er wieder auf die Strecke zurückkam. Es war sehr enttäuschend, nur etwa 500 Meter vor der Ziellinie einen Podiumsplatz zu verlieren. Es wäre ein Wahnsinns-Paukenschlag gewesen, wenn Audi im Mercedes-Land einen Dreifach-Sieg geschafft hätte. Zudem wäre es mein erstes Podium gleich im ersten Rennen gewesen und das wäre einfach traumhaft gewesen.

Jetzt heißt es noch vorne schauen. Wir sind zwar in Oschersleben 14 Kilo schwerer als die Mercedes, aber das dürfte unsere Performance nicht schwächen. Wir können die sieben Kilo, die wir auf das Auto bekommen, selbst platzieren. Damit können wir das eine oder andere Balanceproblem ausmerzen. Von daher ist das Zusatzgewicht, bis zu einem gewissen Grad, kein Nachteil. Die Idee, jetzt alle Jahrgänge in das Gewichtsreglement einzubeziehen, finde ich gut. Damit können die älteren Fahrzeuge auch unter die Top-5 fahren. Ich denke, dass dieses Konzept funktionieren wird.

Auf Oschersleben freue ich mich schon sehr, da ich hier die nächste Möglichkeit habe meine Leistung zu beweisen und ganz nach vorne zu fahren. Außerdem ist Oschersleben Audi-Land und da machen uns die Zusatzgewichte noch weniger aus.